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Metal Corner Ausgabe: 6 / 01

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Published in 
Metal Corner
 · 11 months ago

Vorwort

Howdy!
Ein anstrengender Monat liegt hinter mir, der im wesentlichen von Abiturvorbereitungen geprägt war. Nun folgen bis Mitte Mai noch die Prüfungen und alles ist endlich überstanden....

Aber ich will Euch heute auch nicht mit dem Stress konfrontieren, den ich momentan habe. Vielmehr gibt es sogar noch einige News zu verkünden: Die Homepage von Radio Powerplant (und damit auch das Zuhause der Metal Corner) hat sich geändert. Auf vielfachen Wunsch haben wir nun eine "richtige" Domain und zwar http://www.radio-powerplant.de.vu ! Das ganze ist natürlich nach wie vor werbefrei und wird zudem jetzt häufiger geupdated. Wenn ihr diese Zeilen auf Eurem Monitor bewundert, sollten eigentlich auch die Interviews mit Kamelot, Iron Fire, W.A.S.P. & Blaze online sein. Falls diese es noch nicht sind, müsst ihr euch noch einige Tage gedulden - es dauert nicht mehr lange!

So, daß soll es für heute schon als Einstieg in die aktuelle Ausgabe der Metal Corner gewesen sein. Viel Spaß beim Lesen. Stay heavy,

Kilian "The Bruce" Servais

Index

  • CD-Reviews:
    • Gallows Pole: Excorcism
    • Kamelot: Karma
    • Lions Share: Entrance
    • Lost Horizon: Awakening The World
    • Steel Prophet: Book Of The Dead
    • W.A.S.P.: Unholy Terror
    • Zonata: Reality

  • News
  • How To Get
  • Oldie Review
  • Top 10
  • Tourdaten
  • Thanx
  • Konzertbericht I
  • Konzertbericht II

Gallows Pole: Exorcism

Gallows Pole: Exorcism
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Gallows Pole: Exorcism

(51:10 / Shark Records)

Wer heutzutage das Wort True Metal in den Mund nimmt, läuft Gefahr gesteinigt zu werden - zumindest aber wird man als Band dann automatisch in den Topf der unzähligen Helloween, Blind Guardian & Gamma Ray Clones geworfen. Auch Gallows Pole spielen True Metal, orientieren sich dabei aber glücklicherweise nicht an Helloween & Co., sondern an derren britischen Vorläufern aus der NWOBHM. Im Klartext heißt das: Man mische Saxon, Tygers Of Pan Tang, Samson und gebe noch einen ordentlichen Schuss Iron Maiden aus derren Anfangstagen hinzu und fertig ist der neue Gallows Pole Rundling. Okay, ganz so plakativ geht die Combo natürlich nicht vor und man merkt deutlich das "Exorcism" ziemlich um Eigenständigkeit bemüht ist. Nichtdestotrotz hätte sich der groovende Opener "Enemy Maker" auch gut auf einer Saxon Platte gemacht und das speedigere "Turn Of The Fortune" könnte auch ohne Probleme auf der ersten Iron Maiden Platte stehen, wohingegen bei der mitreißenden Hymen "Outta Here" Samson & Tygers Of Pan Tang offensichtlich Pate gestanden haben. Die Band aber nur als Imitation der NWOBHM abzustempeln ist auch nicht fair, denn eine billige Imitation hätte so eine Bombennummer wie "The Man That Was Used Up" - für meinen Geschmack das beste Stück auf der Scheibe - garantiert nicht hinbekommen. Einen kleinen Durchänger hat sich die Band lediglich im letzten Drittel der CD mit dem belanglosen "Freedom To Fly" sowie "Waiting For Godot" geleistet, was aber den ansonsten positiven Eindruck nur unwesentlich trüben konnte. Erwähnenswert ist ansonsten noch die Coverversion des Floyd Klassikers "Astronomy Domine", die sich perfekt in den 10 Track er einbindet und nicht zuletzt auch mitverantwortlich für den hohen Abwechselungsgrad auf diesem Album ist. Somit ist Gallows Pole mit "Excorcism" ein erfreuliches Langeisen gelungen, den eigentlich jeder Lunatic der NWOBHM zumindest mal antesten sollte. Eine frische, unbekümmerte und vor allem abwechselungsreiche Angelegenheit, die man nicht links liegen lassen sollte. Well Done!

Fazit: 8 von 10 Punkten

Kamelot: Karma

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Kamelot: Karma

(55:55 / Noise Records)

Wenn es um Bands geht, die bisher absolut unterbewertet ihr dasein fristen, dann müsste man alsbald auch auf die Amerikaner Kamelot stoßen. Obwohl die Band seit Beginn ihrer Karriere ausschließlich excellente Scheiben vorgelegt hat - der bisherige Höhepunkt dürfte ohne Frage das letztjährige Werk "The Fourth Judgement" gewesen sein - war die Beachtung der Band bisher bei weitem nicht so groß wie bei ähnlich gearteten Act`s der Marke HammerFall oder Gamma Ray. Trotzdem veröffentlichen Kamelot nach wie vor regelmäßig neue Platten und auch das neue Langeisen "Karma" dürfte sich in die Liste erstklassiger Kamelot Alben mühelos einreihen. Erneut präsentieren Kamelot eine ausgewogene Mischung von flotten Ohrwürmern ("Forever", "Wings Of Despair", "Across The Highlands"), getrageneren Stücken ("The Spell", "The Light I Shine On You") und leicht progressiv angehauchten Nummern ("Karma"). Dazu gibt`s mit "Don`t You Cry" zwar nur eine durchschnittliche Ballade, aber dafür entschädigt uns die Band mit dem abschließenden, in drei Teile gesplitteten geschichtlichen Epos "Elizabeth", der von der Band wirklich gut umgesetzt wurde und zu begeistern weiß. Etwas erstaunlich ist lediglich die Tatsache, daß die Band immer mehr die europäische Schine - sprich: insbesondere Fans des melodischen Speed Metal`s aus Germany sollten sich von Kamelot angesprochen fühlen - fährt, wenngleich die Band eigentlich aus den USA kommt. Einen nicht unwesentlichen Anteil daran dürfte auch das Wolfsburger Produzenten Erfolgs Duo Sascha Paeth / Miro (beide Heavens Gate) gehabt haben, die der astreinen und druckvollen Produktion mal wieder ihren unverkennlichen Stempel aufgedrückt haben. Was soll man also noch große Worte verlieren? Wer Kamelot bisher mochte, wird auch von "Karma" unter Garantie nicht enttäuscht sein - wer der Band bisher keine Beachtung geschenkt hat und auf melodischen Power / Speed Metal steht, der sollte jetzt schle unigst in den nächsten Plattenladen rennen, und sich das neue Album zulegen. Ansonsten droht im nächsten Leben ein schlechtes "Karma"....

Fazit: 9 von 10 Punkten

Lions Share: Entrance

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Lions Share: Entrance

(46:10 / Massacre)

Mangelndes Engagement kann man den Jungs von Lions Share wirklich nicht vorwerfen, legen sie mit "Entrance" nun den immerhin schon vierten Longplayer vor. Die Änderrungen im Line-up - die einschneidenste dürfte wohl der Einstieg von Sänger Tony Niva sein, der den aus familären Gründen ausgestiegenen Andy Engberg ersetzt und leider auch nicht ganz an das stimmliche Niveua seines Vorgängers herankommt - sind zwar nicht wegzudiskutieren, aber am Stil der Mannen hat sich gottlob nichts geändert. Noch immer dominiert der ordentlich zimmernde Melodic Metal nordischer Prägung. Will sagen: Malmsteen Keyboarder Mats Olausson, der auf dieser Scheibe als vorübergehender Ersatzmann zu hören ist, hält sich arg im Hintergrund und macht somit Platz für amtlich wummernde Drums nebst fetten Gitarren. Songtechnisch geht`s natürlich auch recht amtlich auf der 10 Tracks (plus das obligatorische Intro) umfassenden Scheibe rund, wobei insbesondere die Mega Hymne "Believe" hervorhebenswert ist. Aber auch der druckvolle Opener "Shotgun Messiah", die Ballade "Through The Clouds" sowie der Rauskicker "Free Your Mind" wissen zu gefallen. Was mir aber ein wenig fehlt, sind die spektakulären Momente respektive Songs auf dieser Scheibe, denn ausser den oben erwähnten gutklassigen Songs ragt auf dieser Platte eigentlich nichts weiter heraus. Klar, ihr Handwerk verstehen die Jungs und die eine oder andere gute Idee lässt sich auch bei den anderen Songs ausmachen, aber insgesamt fehlt "Entrance" einfach das gewisse Etwas und der berühmte "Aha" Effekt will sich auch nach dem x-ten Durchlauf einfach nicht einstellen. Nicht das ihr mich jetzt falsch versteht: Die Songs sind sicherlich nicht schlecht, aber ähnliches Material bekommt man noch von zahlreichen anderen Bands kredenzt, wobei mir die etwas "softeren" Narnia aus diesem Genre persönlich eher zusagen. So können Fans vom gradlienigem Melodic Metal schwedischer Prägung hier sicherlich mal ein Ohr riskieren, aber als Pflichtkauf würde ich "Entrance" mitnichten bezeichnen. Nett, aber nicht wirklich spektakulär!

Fazit: 6 von 10 Punkten

Lost Horizon: Awakening The World

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Lost Horizon: Awakening The World

(46:35 / Music For Nations)

Was hatten denn die Herrschaften von Lost Horizon intus, als sie sich die Pseudonyme ausgedacht haben? Cosmic Antagonist, Transcendental Protagonist, Preternatural Transmogrifier (absolutes Highlight) und Etherial Mangnanimus lassen auf einen Alkoholpegel jenseits der 3.0 Promille schließen. Glücklicherweise lässt sich von diesen dämlichen Pseudonymen kein Rückschluss auf die Mukke des schwedischen Quartettets schließen, denn die zimmert ziemlich heavy und fett rein. Okay, auch Lost Horizon erfinden den melodischen Power Metal nicht neu und erinnern phasenweise an alte Blind Guardian, Running Wild oder auch alte Helloween, präsentieren aber insgesamt eine recht eigenwillige Mischung, die man so schnell nicht vergisst. Vergessen darf man in dieser Aufzählung auch nicht die Herren von HammerFall, denn das Lost Horizon zu einem gewissen Grade nach ihren Landsmännern klingen, hat ausnahmsweise auch mal eine sinnige Begründung: Lost Horizon sind die Nachfolgecombo von Highlander, bei denen die Herrschaften Joacim Cans, Stefan Elmgren und Patrick Räfling vor ihrem grandiosen Erfolg mit HammerFall gezockt haben. Also durchaus mal eine sinnvolle Ausrede, den Einfluss von HammerFall zu erklären. Aber Lost Horizon leben nicht nur davon, irgendwann mal etwas mit einigen HammerFall Members zu tun gehabt zu haben, sondern kochen ihre eigene Suppe: Mit dem wirklich schnellen treibenden Opener "Heart Of Storm", der phasenweise Erinerrungen an alte Blind Guardian wach werden lässt, der Midtemponummer "Perfect Warrior" sowie dem abschließendem überlangem Epos "The Kingdom Of My Will" hat man gleich mehrere True Metal Granaten allererster Güte am Start, die - genau wie das restliche Material - frisch, heavy und unbekümmert wirken und die glattgebügelten True Metal Geschosse anderer Kapellen im Vergleich wie 08 / 15 Pop Nummern aussehen lassen. Ich bin mir ziemlich sicher, daß sich Lost Horizon mit diesem Debutalbum viele Fans erspielen können und sollte die Band in der Lage sein, den frischen Spirit auch auf dem nächsten Langeisen einzufangen, könnte aus Lost Horizon eine ganz große Band werden. Die Anlagen dazu sind auf jeden Fall vorhanden (nur sollte man sich dann bitte andere Pseuodonyme besorgen).

Fazit: 9 von 10 Punkten

Steel Prophet: Book Of The Dead

Steel Prophet: Book Of The Dead
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Steel Prophet: Book Of The Dead

(40:52 / Nuclear Blast)

Ach - das ist einfach nur herrlich! Wenn es eine Band gibt, von der man immer die absolute Höchstleistung erwarten darf, dann sind es mit Sicherheit Steel Prophet. Schon zu Zeiten von den etwas progressiveren Werken "The Goddess Principle" oder "Into The Void" aus den Anfangstagen war es immer ein Genuss, die neue Langrille der Stahlpropheten in den Händen zu halten und daran hat sich gottlob auch im Jahre 2001 nix geändert. Klar, großartige Veränderrungen am Sound sucht man vergebens, aber wer erwartet das von einer Band, die in den letzten zwei Jahren mit "Messiah" und "Dark Hallucinations" zwei superbe Longplayer hervorgebracht hat? So geben die Jungs schon beim Opener "When Six Was Nine" - einem Ohrwurm vor dem Herrn - ordentlich Gas und können das Niveau auf der 11 Tracks (plus Outro) umfassenden Scheibe auch im weiteren Verlauf mühelos halten. Mit "Escaped" ballern uns die Jungs sogar eine absolut 100% Iron Maiden kompatibele Hymne vor den Latz und lassen Erinerrungen an die seligen `80er Jahre aufkommen. Nicht vergessen werden darf an dieser Stelle natürlich die göttliche Halbballade "Burning Into Blackness", die Speednummer "Phobia" sowie der Smasher "Anger Seething". Und wer ein langjähriger Fan dieser Kult Band ist und das Album "The Godess Principle" im heimischen Schrank stehen hat (ja, das mit dem kultigen s / w Cover!), der wird sich über den neu eingespielten Track "Ruby Dreams (Faith And Hope)" freuen und vor Freude gar nicht mehr wissen, wo er gerade ist. Gibt`s also noch etwas zu bemängeln? Okay, vielleicht ist die Produktion etwas zu schwach auf der Brust, aber ansonsten gibt es wirklich gar nichts, was man an dem fünften Longplayer von Steel Prophet auszusetzen hat. Wie auch, wenn eine Band die besten Momente von Iron Maiden und alten Fates Warning zu einem schmackhaften Power Metal Cocktail mit Progressive Elementen zusammenfasst. Insgesamt also eine wahre Hammerscheibe vor dem Herrn, die genauso in jeden Plattenschrank gehört, wie auch schon die alten Sachen von Steel Prophet. Keine Frage: Um diese Scheibe kommt man als Metal Fan einfach nicht drum herum!

Fazit: 10 von 10 Punkten

W.A.S.P.: Unholy Terror

W.A.S.P.: Unholy Terror
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W.A.S.P.: Unholy Terror

(47:15 / Metal-is)

W.A.S.P. sind eine Band, die man als Metal Head einfach kennen muss: Sei es nun aus den ungestümen Anfangstagen mit dem Image der Schockrocker oder den Anfang der `90er folgenden tiefgründigeren Alben "Headless Children" und "The Crimson Idol". Nun liegt endlich das neue Album "Unholy Terror" vor, welches die Rückbesinnung auf alte Tugenden, die schon auf dem letzten Werk "Helldorado" andeutungsweise zu hören war, weiterführt und den aus meiner Sicht eher misslungenen Ausflug in Industrial Gefilde mit "Kill, Fuck, Die" glücklicherweise wieder vergessen macht. Musikalisch orientieren sich W.A.S.P. endlich wieder an ihren Frühwerken und streuen noch eine Prise "Headless Children" hinzu, was eine ziemlich geile Mischung ergibt. Schon der Uptempo Opener "Let It Roar" und die typischen W.A.S.P. Nackenbrecher "Whoy Slayed Baby Jane" (bei dem sich Bruce Dickinson / Halford Weggefährte Roy Z. an der Klampfe die Ehre gibt) und "Loco-Motive Man" lassen erst gar keinen Zweifel an der Klasse dieses Silberlings aufkommen. Auch das klar an Black Sabbath angelehnte "Euphoria" weiß zu gefallen und präsentiert die Band in absoluter Topform. Aber auch die lyrische Seite von "Unholy Terror" weiß zu gefallen: Wie man realtiv schnell schon am Albumtitel - und spätestens am Coverartwork - erkennt, beschäftigt sich "Unholy Terror" kritisch mit verschiedenen Religionen, ohne dabei aber in plumpe Blasphemie zu verfallen. Wer sich ein Meisterwerk wie "The Crimson Idol" anhört, wird schon wissen, was langwierig ausgedachte Lyrics bewegen können. Von diesem Standpunkt aus betrachtet, ist noch der Smasher "Charisma" hervorhebenswert, der sich mit der nagtiven Seite von Charisma beschäftigt und dabei auch einige Persönlichkeiten aufführt, die als Negativbeispiele in die Geschichte eingegangen sind. Bleibt unter dem Strich ein superbens W.A.S.P. Album übrig, das endlich wieder komplett musikalisch überzeugen kann und zudem auch lyrisch zu gefallen weiß. Also: Was will man mehr von Blackie und seinen Kumpanen? Klare Kaufempfehlung!

Fazit: 10 von 10 Punkten

Zonata: Reality

Zonata: Reality
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Zonata: Reality

(45:00 / Century Media)

Mal ganz ehrlich: Wer konnte die zahlreichen Helloween Clones in den letzten Wochen & Monaten noch zählen, geschweige denn auseinanderhalten? Und das es langsam, aber sicher eine Übersättigung des Marktes in diesem Bereich gibt, steht wohl ebenfalls ausser Frage. Nun legt die schwedische Formation Zonata, die sich ebenfalls dem Sound der alten Helloween verschrieben haben, ihr zweites Album "Reality" vor. Immerhin sind Zonata schonmal nicht mehr ganz unbekannt, haben sie den Plattenvertrag für das passable Debutalbum "Tunes Of Steel" (1999) doch immerhin durch die Unerhört Aktion vom Rock Hard ergattern können. Allerdings werden sich am neuen Album mal wieder die Geister scheiden: Die einen werden der Band vorwerfen, so zu klingen, wie zig andere Bands aus diesem Bereich auch, der anderen Gruppe ist es schlicht und ergreifend egal, solange die Mukke überzeugen kann. Sicherlich klingt Sänger Johannes Nyberg verdammt nach Michael Kiske, sicherlich erinnern Songs wie "Reality", mein persönlicher Favorit "Illusion Of Madness" oder "Evil Mind" nicht selten an Gamma Ray, Helloween oder teilweise auch Iron Maiden, aber nichtsdestotrotz kann man der Band einen gewissen Qualitätsstandard attestieren, der nicht unterschritten wird. Klar, einen Originalitätspreis wird die Combo mit "Reality" nicht gewinnen, aber Zonata sind sichtlich um eine eigene Identität bemüht und haben mit "Life?" auch eine wirklich nette Ballade mit an Bord, die neben all den Speed Krachern wirklich überzeugen kann. Wer also immer noch nicht genug vom melodischen Power Metal hat und das Debutalbum schon mochte, der wird auch das in meinen Augen gute Zweitwerk, welches übrigens mit einem wirklich gut gemachten Coverartwork von Derek Riggs (u.a. Iron Maiden, Gamma Ray etc.) daherkommt, ebenso in sein Herz schließen. Wer allerdings der Meinung ist, genug vom melodischem Power Metal zu haben, der sollte auch tunlichts von "Reality" die Finger lassen - denn neues oder gar innovatives sucht man hier absolut vergebens!

Fazit: 7.5 von 10 Punkten

Newsflash

  • Nachdem die sympathischen True Metaller von HammerFall gerade mit "Always Will Be" ihre zweite Single - auf der auch die Judas Priest Coverversion "Breaking The Law" zu finden ist - aus dem aktuellen "Renegade" Album ausgekoppelt haben, steht für die nächsten Monate das Release des ersten offiziellen Live Albums an. Macht aus verkaufstechnischer Hinsciht auf jeden Fall Sinn....
  • Die von Gamma Ray angekündigte Single zum neuen Album mit drei Studitracks und einer zusätzlichen Thin Lizzy Coverversion wurde ersatzlos gestrichen. Das neue Album erscheint aber wie geplant Anfang September und sollte mitlerweile so gut wie fertig sein.
  • Nachdem Edguy in den letzten Wochen aufgrund von Avantasia - der Metal Oper von Edguy Mastermind Tobias Sammett - auf Spaarflamme liefen, setzen die Fulderaner Jungs nun zum nächsten Schlag an: Zum ersten mal in der Bandgeschichte wird es eine Vorab Single zu einem Album geben - die Single erscheint gegen Ende August und der vollständige Longplayer, der vorraussichlich mit "Mandrake" betitelt wird, beglückt uns dann gegen Ende September.
  • Nochmal Avantasia: Der zweite Teil der Rockoper ist mitlerweile fertig gestellt und wird gegen Ende des Jahres soundtechnisch veredelt. Natürlich werden erneut prominente Gastmusiker dabei sein - u.a. geben sich Eric Singer (Kiss) und Bob Catley (ex-Magnum) darauf die Ehre. Wenn die Scheibe auch nur halbwegs an die Qualität des Debut`s herankommt, steht uns sicherlich für 2002 (vorher wird die Scheibe nicht erscheinen) ein absolutes Highlight in`s Haus.
  • Die hessische Metal Formation Squealer arbeitet momentan an dem Nachfolger zum superben 2000er Album "Made For Eternity". Das ganze soll allerdings deutlich rifforientierter und erdiger ausfallen, wenngleich die bombastischen Chöre natürlich nicht vollständig aus dem Sound verschwinden werden - Spannung ist also schon jetzt angesagt!
  • Das Rätselraaten bei Savatage hat ein Ende: Neben dem neuen Gitarristen Jack Frost (Metalium; siehe News in der letzten Ausgabe) ist nun auch endlich ein neuer Lead Sänger gefunden, der auf den Namen Damond Jiniya hört. Der bisher so ziemlich unbekannte Sänger, der vorher bei der Band Diet Of Worms beschäftigt war, mit denen er auch zwei Alben in Eigenregie herausbrachte, scheint dabei genauso durchgeknallt sein, wie der Rest aus dem Savatage Camp und soll über ein beachtliches Stimmenvolumen verfügen. Lassen wir uns auf den Sommerfestivals mal vom neuen Line-up überraschen!
  • Reunions, Reunions - und kein Ende: Nun soll auch eine der kultigsten US Truppen aus den `80ern, nämlich Warlord, auferstehen - eingefädelt haben das die ehemaligen Members Mark Zonder (Fates Warning; Drums) und William Tsamis (Lordian Guard; Gitarrist). Als Sänger wird wohl niemand geringeres als HammerFall Sänger Joacim Cans zum Einsatz kommen, der ja selber beinharter Warlord Fan ist - HammerFall waren es auch, die auf ihrem Debutalbum "Glory To The Brave" mit "Child Of The Damned" eine astreine Coverversion des Warlord Klassikers hinlegten. An der Reunion beteiligt sein wird ebenfalls Keyboarderin Diane Kornarens, die damals unter dem kultigen Pseudonym "The Sentinel" ebenfalls schon im Warlord Boot saß.
  • Gerade noch im Vorprogramm von Helloween, jetzt schon wieder im Studio: Ex-Iron Maiden Frontmann Blaze Bayley arbeitet mit seiner Combo Blaze schon wieder fleißig an Material für den zweiten Soloschlag. Zurechtgerückt wird der Silberteller erneut von Andy Sneap, der auch schon den Vorgänger "Silicon Messiah" in ein gutes Soundgewand gekleidet hat.
  • Im Hause Rhapsdoy hat der Tag wohl nicht nur 24 Stunden, sondern gleich 48: Neben den beiden Soloalben von Gitarrist Luca Turilli und Keyboarder Alex Staropoli, sind die Jungs anscheinend auch wieder im Studio, um den vierten Teil der "Emerald Saga" in trockene Tücher zu packen. Erscheinen wird das Teil zwar erst im Laufe des nächsten Jahres (vorher gibt`s die Soloprojekte), aber den Arbeitseifer, den die Band an den Tag legt, ist schon bewundernswert.
  • Geht es noch? Im Hause Black Sabbath will man, nach dem bereits zum hundernsten mal verkündeten Split und dem obligatorischen anschließenden Wiederruf vom selbigen (der allerdings erst immer nach der endgültig letzten "Abschiedstour" kam), jetzt wohl doch nochmal Nägel mit Köpfen machen: Nachdem man eigentlich plante, sich zunächst "nur" für`s Ozzfest Festival zu reformieren, befindet man sich nun sogar im Studio und arbeitet an neuen Stücken. Ach ja: Parallel dazu arbeitet Sänger an seiner neuen Studioscheibe, die im Sommer kurz nach dem Black Sabbath Album spruchrreif sein soll.
  • Die Gothic Metaller von Crematory haben sich nach rund 10 Jahren aufgelöst. Im Sommer sollen noch einige Abschiedsgigs geplant und ebenso soll es für alle treuen Fans noch eine Doppel Live CD nebst Video im VHS / DVD Format geben.
  • Dream Theater zum 129.: In Sachen DVD ist die Band wohl für die nächsten Jahre bedient! Erst musste die englische Version wegen eines Synchronisationsfehlers eingestampft werden, nun erwischt es auch noch die deutsche Fassung. Auch hier muss die erste Auflage eingestampft werden, um nachzukorrigieren. Und leider wird die neue Fassung wohl erst im September spruchreif sein. Tja, Sachen gibt es....
  • Auch andere Bands mussten feststellen, daß Termine nicht immer eingehalten werden können: Das neue Jag Panzer Album, welches mitlerweile mit "Mechanized Warfare" betitelt wurde und eigentlich Ende Mai / Anfang Juni erscheinen sollte, wurde auf Ende August verlegt. Auch die Labelkollegen Iced Earth haben das neue Album nach hinten verschoben. Der neue Termin für "Horror Show" ist der 18.Juni.
  • Die Veranstalter des sind wahrlich nicht zu beneiden: Nachdem es in den letzten beiden Jahren nicht wirklich rund gelaufen ist, sollte in diesem Jahr eigentlich alles anders werden. Und bisher sah es auch wirklich gut aus, wäre da nicht die aktuelle MKS Krise, die die Verantstalter zwingt, daß Festival zu verlegen. Ob das so kurzfristig noch möglich ist wird sich wohl erst noch herausstellen müssen.

How To Get?

Powerplant Homepage (HTML Version):
http://www.radio-powerplant.de.vu

Diskmags:
Fireball (http://fireball.webjump.com)
NoCover (http://apc-tcp.de)
Starmag (http://www.Starmag-online.de)

Mailbox:
CCS-BASE BBS - 08801-2453 (ISDN X75 od. Analog V.90, V.34)

Aminet & Aminet CD`s:
Rubrik: docs/mags

Per E-Mail (nur HTML Version):
kilianservais@gmx.de

Wer weitere Vertriebsmöglichkeiten anbieten kann, soll sich einfach an obige E-Mail Addy wenden!

Oldie Review: Rage`s "Trapped!"

Rage`s Trapped!
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Rage`s "Trapped!"

(58:59 / Noise Records)

Die History dieser Band zusammenzufassen ist schon eine sehr undankbare Aufgabe - sich aber noch ein Album von Rage rauszupicken, um es an dieser Stelle als Klassiker zu besprechen, ist fast unmöglich. Der Grund ist nicht etwa der, daß die Band bisher nix auf die Reihe gekriegt hat, sondern - ganz im Gegenteil - zu viele erstklassige Alben rausgebracht hat, die man eigentlich alle hier besprechen müsste - egal ob ein Ausnahmealbum wie "Black In Mind", das für meinen Geschmack etwas unterbwertete "Reflections Of A Shadow" oder gar "Perfect Man" (die neuen Alben laufen ohnehin ausser Konkurrenz)

Wie auch immer: Ich habe mich für das als Trio eingezimmerte `92er Werk "Trapped!" entschieden. Ganze 13 erstklassige Hymen hat die Band um Peavy Wagner auf dieser Scheibe verbraten. Egal, ob man sich den Opener "Shame On You", das auch heute noch Live gespielte "Solitary Man" oder das mitreißende "Baby, I`m Your Nightmare" von der Scheibe raussucht - die volle Bedienung ist eigentlich immer garantiert. Zudem gibt es mit "Fast As A Shark" noch eine amtliche Accept Coverversion, wobei Peavy und seine Mannen dem Stück nochmal eine gehörige Portion Speed mit auf den Weg gegeben haben und ihm ohne Probleme die eigene Handschrift aufgedrückt haben. Erwähnenswert wären ansonsten noch die typischen, simpel strukturierten, aber gerade deswegen supereingängigen Rage Hymnen wie "Enough Is Enough" (mit teilweise lustigen Reimspielereien!), "Medicine" oder "Beyond The Wall Of Sleep", die man schon beim ersten Hören einfach nicht mehr aus seinem Gehörgang rausbekommt.

Muss man eigentlich zu Rage sonst noch großartig etwas sagen? Typischer deutscher Heavy Metal (damals noch) ohne Keyboards mit simpelen Strukturen, die sofort in`s Ohr gehen und einfach Spaß machen. Wer auf lyrische Ergüsse a la Dream Theater steht wird mit dieser Platte zwar nicht viel anfangen können, aber wer auch die anderen deutschen Act`s wie alte Helloween, Grave Digger oder Running Wild mag, der wird auch die alten Rage abfeiern. Ist jedenfalls mit die beste Mukke gegen schlechte Laune. Yup!

Fazit: 10 von 10 Punkten

Top 10

  1. Avantasia: The Metal Opera
  2. Nevermore: Dead Heart In A Dead World
  3. Iron Maiden: Brave New World
  4. Rage: Welcome To The Other Side
  5. Primal Fear: Nuclear Fire
  6. Halford: Resurrection
  7. Children Of Bodom: Follow The Reaper
  8. Nightwish: Wishmaster
  9. Annihilator: Carnival Diablos
  10. Savatage: Poets And Madmen

Quelle: RockHard

Tourdaten

Judas Priest & Savatage

  • 8.6. CH-Pratteln, Z7
  • 21.6. München, Colosseum
  • 24.6. Leipzig, With Full Force
  • 25.6. Köln, E-Werk
  • 26.6. Hamburg, Docks
  • 28.6. Gelsenkirchen, Amphitheater
  • 29.6. Balingen, Bang Your Head Festival

Spock`s Beard

  • 4.6. CH-Pratteln, Z7
  • 6.6. Frankfurt, Batschkapp
  • 7.6. Bochum, Zeche
  • 8.6. Bielefeld, PC69
  • 9.6. Karlsruhe, Substage
  • 11.6. Hamburg, Markthalle
  • 12.6. Nürnberg, Hirsch

Axe & Serum

  • 3.6. CH-Pratteln, Z7
  • 5.6. Wetzlar, Franzis
  • 6.6. Heidelberg, Schwimmbad
  • 7.6. Stuttgart, Röhre
  • 8.6. Offenbach, Hafenbahn
  • 9.6. Zwickau, Alarm!
  • 10.6. Augsbrug, Rockfabrik
  • 11.6. Bochum, Matrix
  • 12.6. B-Verviers, Spirit Of 66

Thanx

Firmen

AFM Recordshttp://www.afm-records.de
B.Mind Recordshttp://www.B-Mind.com
Century Mediahttp://www.centurymedia.de
CLM / Shark Recordshttp://www.clm.de
CMMhttp://www.cmm-music-promotion.de
Distortion Recordshttp://www.distortion-records.com
Drakkarhttp://www.drakkar.de
Flying Dolphin Promotionhttp://www.flying-dolphin.de
Hammerheartwww.hammerheart.com
Last Episode-
Napalm Recordswww.napalmrecords.com
Prophecy Productionswww.prophecyproductions.de
Sanctuary Records GmbH / Noise Recordshttp://www.noiserecords.com
Sure-Shot-Worxwww.sure-shot-worx.de
Nuclear Blasthttp://www.nuclearblast.de
Omega Recordshttp://www.omegarecords.de
True Music Promotionhttp://www.truemusic.de

An dieser Stelle sei allen Firmen gedankt, die Powerplant, in welcher Form auch immer, unterstützen, denn ohne diesen freundlichen Support wäre Powerplant heute nicht das, was es ist. Ein Dank also an alle oben aufgeführten Firmen und auf eine weiterhin so gute Zusammenarbeit!


Privat
(No Special Order!)

Patricia & Natascha... For Everything!
Frank G.Various Stuff
Wolf Zimmer... For HTML Hints & Additional Stuff
Vallo, Huuti & Kania & All The Girls (Too Much To Mention Here)... For Having Fun Together
Benni, Basti, Stubbe, Sven & The Rest Of This Crew... For Nice Freetime
Julia, Juliane, Sarah, Jenny & KathiAlthough You Are From Wanne Thanx For Simply Being There
Moritz Schuster... Because Without You This Would Not Have Been Possible
Carsten TammThe Internet Man
Daniel & die Metaller am PGRaise The Fist Of The Metal Child
Family KeuntjeMasters Of Radio
The Whole Megalomaniacs TeamSomeday We Are On The Top!
All Real FriendsYou Know Who You Are
All Amiga Users WorldwideWe Never Give Up

A funny hello and cheers to some particular people i have considered friends in the past - remember my words: Fuck Off! Additional thanx go out to all the Heavy Metal Bands who have supported us and our work - you are fucking great! Extra thanx go out to the local Heavy Metal Scene - greetings especially to Damaged Justice, Custard and Crysalis!

Konzertbericht: Helloween, Blaze & Labyrinth

Nachdem die geplante Helloween Tour im Februar wegen einer Verletzung von Drummer Uli Kusch leider geplatzt war, wurden die Deutschland Dates Anfang April wiederholt - für Helloween war das ganze die erste Headlinertour nach über 4 Jahren und nicht wenige freuten sich darauf, die Kürbisköpfe mal wieder live zu erleben.

Bevor es allerdings dazu kam, konnten die beiden Vorbands noch zeigen, was sie drauf hatten. Den Anfang machten die Melodic Power / Prog. Metaller von Labyrinth, die aufgrund der Verspätung des Konzertbeginns zunächst vor einer fast komplett leeren Halle loslegen mussten. Das störte freilich auch nicht weiter, denn Live kommt das Material des letzten Longplayers "Sons Of Thunder" genauso unspektakulär rüber, wie auf Platte. Somit sind Songs wie "Chapter I", "Kathryn" oder "Sons Of Thunder" auch live keine wirklichen Bringer und das merkte auch ein Großteil des Publikums - ältere Songs wie etwa "Moonlight" oder "Thunder" wurden dementsprechend wesentlich enthusiastischer abgefeiert und sind auch in meinen Augen die stärkeren Stücke. Der Band an sich konnte man allerdings auch nur mäßigen Unterhaltungswert berscheinigen, so daß ich einfach mal vermute, daß Labyrinth seinerzeit mit "Return To Heaven Denied" ihren kreativen Höhepunkt erreicht haben und sich mitlerweile auf dem absteigenden Ast befinden - nicht anders kann ich mir einen Totalausfall wie das Album "Sons Of Thunder" erklären...

Genau umgekehrt verhält es sich in Sachen Blaze Bayley: Bei Iron Maiden hatte der gute Blaze immer einen schweren Stand und konnte niemals gegen das übergroße Image von Bruce Dickinson anstinken. Mit seiner eigenen Band namens Blaze sieht es da schon ganz anders aus: Wie von einer zentnerschweren Last befreit, lief Blaze Bayley permanent über die Bühne, animierte das Publikum zum mitsingen und versprühte viel Charisma. So engagiert hat man ihn bei seiner ganzen Zeit bei Iron Maiden wohl niemals gesehen. Auch die Setlist ließ sich sehen: Mit dem fuminanten Doppel Opener "The Launch" und "Futureal" (von Iron Maiden) hatte die sympathische Combo die Fans schnell auf ihrer Seite, die dementsprechend gut mitgingen. Keine Frage: Als Anheizer machte sich das Quartett wirklich spitze und auch die eigenen Kompositionen wie "The Brave" oder "Silicon Messiah" kamen ziemlich geil daher. Unbeschreiblicher Höhepunkt war aber wohl das zweite Iron Maiden Stück "Man On The Edge", bei dem die komplette Zeche ausrastete. Bleibt unterm Strich eine wirklich astreine Leistung von Blaze übrig, an der es aber auch wirklich gar nix zu nörgeln gibt - und am wenigsten am Frontman Blaze Bayley, der seine Sache einfach nur perfekt machte. Heimlicher Höhepunkt des Abends!!

Tja, und dann war auch schon "Happy, happy Helloween" Time. Irgendwie hatte ich vor dem Konzert ein etwas mulmiges Gefühl in der Magengegend, denn die letzten Releases der Kürbisköpfe ("Better Than Raw", "Metal Jukebox" , das aktuelle Album "The Dark Ride" sowie diverse Soloeskapaden, wobei man hier Roland Grapow ausklammern muss) waren doch bestenfalls fader Durchschnitt und keine wirklich runde Sache. Somit war ich ziemlich gespannt, was die Hanseaten an diesem Abend so auf die Reihe kriegen würden und schon beim Opener "Power" war ich doch erstaunt, daß man ausgerechnet diesen Gassenhauer vom "Time Of The Oath" Album an Nr.1 gesetzt hatte. Tja, bei Helloween ist man halt nie vor Überraschungen sicher! Was folgte, war ein Querschnitt über die Anfangstage von Helloween und dem neuen Material, wobei man die Alben "Pink Bubles Go Ape", "Chameleon" und "Master Of The Rings" erwartungsgemäß außen vor ließ. Ich persönlich fand die alten Gassenhauer - mit denen Frontman Andi Deris zugegebenermaßen leichte Probleme hatte - der Marke "Future World", "Eagle Fly Free", "Dr.Stein", "How Many Tears" oder auch "I Want Out" (mit dem wohl kaum einer gerechnet hatte) immer noch am geilsten, aber die Zeiten sind lange vorbei. Das neue Material ist ja auch recht aktzeptabel und enthielt mit "Escalation 666", "The Departed", "The Dark Ride", "Revelation" (vom "Better Than Raw" Album) oder auch "Steel Tormentor" (vom "Time Of The Oath" Longplayer) auch noch viele weitere Highlights. Was den ansonsten positiven Gesamteindruck etwas störte war zum einen das überflüsssige "Mr.Torture" (nach wie vor der blödeste Opener den Helloween je geschrieben haben) und zum anderen das absolut beschissene Gesülze von Gittarero Michael Weikath. Wer schon einmal in den "Genuss" von seinen Statements und seiner Haltung auf der Bühne gekommen ist (wenn es einen Coolness & Arroganz Preis geben würde, würde er ihn gewinnen) , weiß wohl was ich meine. Kann es sein, daß dieser Mann einen an der Klatsche hat? Statements wie: "Ich komme gleich wieder, ich muss mal eben pissen" zeugen einfach nicht von Intelligenz sondern von absoluter Blödheit. Da frage ich mich nur, wie es dieser Mann geschafft hat, Jahrhundertklassikeralben wie "Walls Of Jericho" oder "Keeper Of The Seven Keys" mitzukomponieren. Ach ja: Sänger Andi Deris glänzte an diesem Abend auch mit verbalem Schwachfug und steuert direkt auf Weikath Niveau zu. Die einzigst normalen Leute in der Band scheinen ohnehin nur noch Drummer Uli Kusch sowie Gitarrist Roland Grapow zu sein, dessen Kompositionen das einzigste sind, was Helloween 2001 in Sachen Albumrelease vor dem Totalabsturz bewahrt hat. Nichtdestotrotz war es eigentlich ein gelungener Gig, der trotz fehlender Special Effects für Spaß sorgte und Helloween in spielerischer Sicht nochmal von ihrer etwas besseren Seite zeigte. Aber Jungs, tut mir einen Gefallen: Verklebt Michael Weikath bei den nächsten Konzerten den Mund. Vielen Dank auch...

Konzertbericht: Iron Savior, Labyrinth, Nocturnal Rites & Paragon

Konzerte, die an einem Montag Abend stattfinden, haben generell das Problem von geringem Zuschauerzuspruch. So auch an diesem Abend in der Bochumer Matrix, der vom Billing her aber excellent besetzt war.

Den Opener miemten dabei die Hanseaten Paragon, die mit "Steelbound" gerade ihren dritten Longplayer fertiggestellt haben, auf dem auch Helloween Gitarrero Roland Grapow zu hören ist. Der traditionelle Metal von Paragon im Stile der `80er ist zwar ganz nett zu konsumieren und erinnert stellenweise an die alten Running Wild, Grave Digger und Accept, ist mir persönlich aber noch einen Tick zu unspektakulär. Sicherlich - es gibt nette Ansätze, aber mehr als Höflichkeitsapplaus ist an diesem Abend einfach nicht drin. Mag vielleicht auch daran liegen, daß die Band auf der Bühne nicht gerade vor Tatendrang sprüht und einen Sänger in ihren Reihen hat, der die hohen Schreie einfach nicht hinkriegt und besser darauf verzichten sollte.

Im Anschluss daran erfreuten uns die Schweden von Nocturnal Rites, auf die ich mich ganz besonders gefreut habe. Und siehe da: Sie machten ihre Sache an diesem Abend wirklich gut. Waren sie anfangs noch als eine von vielen True Metal Bands im Stile der alten Helloween gestartet, so haben sie sich mit dem letzten Album "Afterlife" wohlwollend aus dem Pulk an True Metal Bands abgesetzt und ihren Sound aggressiver und mehr NWOBHM-like gestaltet, was wohl auch am neuen Sänger liegt, der etwas rauher daherkommt als sein Vorgänger. Nichtsdestotrotz gibt es an diesem Abend eine Reise durch sämtliche Epochen von Nocturnal Rites, so daß nicht nur neues Material zum Einsaz kommt ("Afterlife", "Wake Up Dead", "The Sign" & "Hell And Back"), sondern auch die beiden Vorgänger "Tales Of Mystery And Imagination" ("Lost In Time") und "The Sacred Talisman" ("The Ring`s Command", "Ride On") gefeatured werden. Zusätzliche Pluspunkte können die sympathischen Jungs, die auch Live ein gutes Bild abliefern und für ganz gute Stimmung sorgen, sammeln, in dem sie zum einen einen Song vom längst vergriffenen Debutalbum "In A Time Of Blood And Fire" und zum anderen eine Coverversion des T-Rex Klassikers "Children Of The Revolution" zum besten gegeben haben. Endlich mal nicht nur 08 / 15 True Metal von der Stange...

Zum zweiten mal innerhalb von gut 2 Wochen, darf ich mir die italienische Combo Labyrinth angucken. Konnte mich die Band in der Bochumer Zeche im Vorprogramm von Helloween eigentlich nicht begeistern (obwohl ich das Debutalbum "No Limits" und den Nachfolger "Return To Heaven Denied" ziemlich cool finde, wohingegen ich das aktuelle Album "Sons Of Thunder" eher für einen schlechten Witz halte!), so haben sie offenbar aus ihren Fehlern gelernt und für diesen Abend ein neues Set zusammengestellt, welches wesentlich besser war, als das aus der Zeche. Die Songs von "Sons Of Thunder" wurden gottlob verringert, so daß nur die unsäglichen Nummern "Chapter I", "Kathryn" und "Rage Of The King" zum Einsatz kamen (die auch nach dem x-ten Durchlauf nicht zünden wollen!). Stattdessen wurde die verbleibende Zeit für Highlight`s wie "Moonlight", "State Of Grace", "Time After Time", "Thunder" (allesamt vom `98er Werk "Return To Heaven Denied") und sogar für zwei Nummern vom Debutalbum "No Limits" - und zwar "In The Shade" und "Piece Of Time" (!!) - genutzt. Dachte ich nach dem Gig in der Zeche noch, daß die Band für mich endgültig gestorben ist, so musste ich meine Meinung nach diesem Abend wieder revidieren, denn offenbar hat die Band eingesehen, daß das letzte Album eigentlich ein Schuss in den Ofen war. Und wer weiß? Vielleicht ballern uns Labyrinth demnächst wieder ein Langeisen vom Kaliber eines "Return To Heaven Denied" vor den Latz - ich würde es mir und der Band wünschen!

Und dann war es endlich soweit: Die erste Headliner Tour von Iron Savior und die bezeichnenderweise letzte von Kai Hansen mit Iron Savior (wie schon in der letzten Ausgabe vermeldet steigt er aus, um sich ganz seiner eigenen Band Gamma Ray zu widmen) nahm ihren Auftakt in der Matrix in Bochum. Dabei kredenzte uns die hanseatische Combo ein "Best Of" Programm aus dem bisherigen Schaffen von Iron Savior (wenn man "Interlude" mal ausklammert) und ballerte der Meute aus rund 100 Nasen, die jeden Song dankbar aufnahmen, ein Highlight nach dem anderen vor den Latz. Eröffnet wurde der Gig von dem "Dark Assault" Smasher "Never Say Die", dem weitere "Dark Assault" Hammernummern wie "Solar Wings", "I`ve Been To Hell" und "Predators" im Laufe des Set`s folgten. Für Abwechselung in der Setlist sorgten dann die älteren Nummern von den beiden Vorgängern (das Mischalbum "Interlude" hatte man ausgeklammert) wie etwa "Coming Home", "Starborn", "Mind Over Matter", "Eye To Eye", "Atlantis Falling", "Iron Savior", "Riding On Fire", "Watcher In The Sky" oder der Rauskicker "For The World". Highlight des Set`s war aber die getragene orchestrale Halbballade "Made Of Metal", die für Gänsehaut pur sorgte. Die gute Setlist, in der leider das eine oder andere alte Helloween Stück wie etwa "Heavy Metal Is The Law" oder "Guardians" fehlte, wurde zudem von einer höchst aktiven Band abgerundet, wobei insbesondere Gitarrist Piet Sielck wieder gut drauf war - mit einem Funkmikro ausgestattet sorgte der sympathische und immer zu Scherzen aufgelegte Glatzkopf für ein höchst ungewöhnliches Bild vorne auf der Bühne. Auffallend war nur, daß sich Kai Hansen an diesem Abend merklich im Hintergrund hielt - von Gamma Ray her kennt man den kleinen Hamburger ganz anders. Nichtdestotrotz war es eine astreine Leistung von Iron Savior, die selbst vor einer kleinen Meute wie hundert Mann alles gaben und sich meinen Respekt nochmal nachhaltig verdient haben. Geiles Konzert, Jungs!

Abschließend

Welcome To The Other Side!
Der Titel des aktuellen Rage Albums macht sich doch recht gut als Einleitung für die abschließenden Worte, oder? Nachdem diese Ausgabe meinerseits ganz im Zeichen des Abistresses stand (heute morgen stand die Mathe LK Klausur auf dem Programm...), kann es in der nächsten Issue wieder ganz entspannt weiter gehen. Welche Alben dann allerdings auf den Prüfstand gestellt werden, kann ich jetzt noch nicht sagen - es werden aber sicherlich wieder einige Knüller dabei sein. Ein wenig Vorfreude kann ja bekanntlich auch nicht schaden, so daß ich Euch im nächsten Monat hoffentlich wieder an dieser Stelle begrüßen darf. Stay heavy,

Kilian "The Bruce" Servais

P.S.: Wer zwischenzeitlich mal ein wenig im WWW surft, kann ja auch mal unserer Homepage (http://www.radio-powerplant.de.vu) einen Besuch abstatten.

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