Metal Corner Ausgabe: 5 / 01
Vorwort
Hello Again!
Wieder einmal darf ich Euch zu einer neuen, randvollen Ausgabe der Metal Corner begrüßen, wobei ich auch gleich eine kleine Bitte an Euch habe: Ich würde mich tierisch freuen, wenn ihr mir Eure Anregungen zur Metal Corner (Was kann man inhaltlich und layoutmäßig verändern? Was soll anders gemacht werden? Was soll ausgebaut werden?) per E-Mail (kilianservais@gmx.de) zuschickt. Das kostet nur einige Minuten und würde mir wirklich helfen, die Metal Corner nach Euren Wünschen zu gestalten. Weitere Vetriebswege - Online Magazine, Internet Pages, Mailboxen etc. - sind natürlich auch immer wilkommen und würden helfen, die Metal Corner einem größeren Publikum zugänglich zu machen. Also, ich freue mich auf Eure hoffentlich zahlreichen Mails und entlasse Euch nun in die aktuelle Ausgabe. Viel Spaß also beim Lesen,
Kilian "The Bruce" Servais
P.S.: Anregungen zur Homepage (http://in.germany.com/powerplant) werden natürlich auch immer gerne entgegen genommen!
Index
- CD-Reviews:
- Angra: Evil Warning - EP
- Blackened: The Last Thing Undone
- Easy Rider: Evilution
- Halford: Live Insurrection
- Human Race: Dirt Eater
- Iron Fire: On The Edge
- Keepers Of Jericho: A Tribute To Helloween
- Mystic Prophecy: Vengeance
- Rage: Welcome To The Other Side
- Savatage: Poets And Madmen
- News
- Konzertbericht
- Oldie Review
- Top 10
- Tourdaten
- Thanx
- How To Get
Angra: Evil Warning - EP
(27:55 / Rising Sun)
Tja, das die ehemalige Dream Team Kapelle bzw. das Line-up hinter Angra mitlerweile Geschichte ist, dürfte wohl mitlerweile jedem bekannt sein. Insbesondere der Verlust des charismatischen Ausnahmesängers Andre Matos dürfte Angra schwer zu schaffen machen und ich waage einfach mal zu bezweifeln, daß die neuen Angra mit ihrem nächsten Album an die Qualität von so herausragenden Alben wie "Angel`s Cry" oder gar "Holy Land" heranreichen. Bei "Evil Warning" handelt es sich aber gottlob noch um ein Produkt von den "alten" Angra - genauer gesagt stammt das Material dieser EP - die bereits 1994 in Japan veröffentlicht wurde und nun erstmals in Europa, angereichert mit der Demo Version von "Time" - aus der Zeit nach dem ersten Longplayer Angel`s Cry. Enthalten sind drei neue Versionen von den "Angel`s Cry" Stücken "Evil Warning", "Carry On" und "Angel`s Cry" sowie eine Edit Version des Kate Bush Cover`s "Wuthering Heights" sowie die oben bereits erwähnte Demoversion von "Time" vom "Reaching Horizons" Demo (von dem es übrigens einige gute Bootlegs gibt!). Die neu aufgenommenen Stücke zeichnen sich insbesondere durch krafvollere Vocals und bessere Arrangments aus, wobei die jeweiligen Originale schon nicht von Pappe waren. Allerdings hat diese EP zwei kleine Schönheitsfehler: Zum einen ist diese "Limited Edition" in nahezu allen Handelsketten mit knapp 30 DM maßlos überteuert (eigentlich sollte der Preis einer EP bei 20 DM liegen) und zum anderen befindet sich die japanische Version ohnehin schon im Besitz aller Die-Hard Angra Fans. Insofern ist diese EP eigentlich nur für all jene interessant, die ihre Angra Sammlung gerne komplettieren möchten. Aussenstehende seien zuerst einmal auf die regulären Alben wie etwa "Holy Land" oder "Angel`s Cry" dieses beeindruckenden Quintett`s verwiesen, ehe man sich diese EP zulegt. Wie gesagt: Das Problem liegt hier nicht an der musikalischemn Qualität (diese ist über jeden Zweifel erhaben), sondern an dem Sinn der Veröffentlichung.
Fazit: ---
Blackened: The Last Thing Undone
(34:37 / Massacre)
Metallica ist sicherlich eine Band über die man heuzutage streiten kann - jegliche Kritik an den Alben aus den `80er Jahren ist aber wohl definitiv fehl am Platz. Und auch wenn die heutigen Metallica weit entfernt von alten Glanztaten sind (darüber zu streiten, ist ebenso sinnlos), so gibt es doch talentierte Newcomer, die versuchen, den alten Metallica Spirit wieder aufleben zu lassen. Eine davon ist die süddeutsche Formation Blackened, die mit "The Last Thing Undone" ihren bereits dritten Longplayer vorlegt. Stilistisch hat man sich im Gegensatz zum Vorgänger "Mental.Game.Messiah" ein wenig geöffnet und tritt zudem das Gaspedal nicht mehr permanent durch. Sicherlich sind nach wie vor einige schnellere Nummern wie etwa der Opener und gleichzeitige Titeltrack oder "Battle Between Minds" vertreten, aber denen stehen auch getragenere Midtempo Banger im klassischen Stile wie etwa "The More I Lie" oder "Exlude The Included" gegenüber. Auch das Instrumental "Long Now" ist keineswegs von schlechten Eltern, auch wenn die Metallica Einflüsse hier absolut nicht mehr zu überhören sind. Insgesamt also eine recht ausgewogene Mischung, die Lust auf mehr macht - wäre da nicht der drucklose und dünne Gesang von Frontman Michael Goldschmidt, der die guten Ansätze, die mit Sicherheit vorhanden sind, wieder ein wenig zu nichte macht. "The Last Thing Undone" ist also beileibe kein schlechtes Album, zumal eine Band, die sich die alten Metallica auf die Fahnen geschrieben hat, in der heutigen Zeit nicht mehr alzu oft vorkommt (wenn man mal von der genialen und absolut unterbewerteten Combo "Personal War" absieht) und von diesem Standpunkt aus gesehen schon einen Sympathiebonus genießt. Wenn Blackend noch ein wenig an ihrer eigenen Identität arbeiten und Sänger Michael Goldschmidt seine Vocals druckvoller rüberbringt, haben Blackened definitiv eine aussichtsreiche Zukunft vor sich. Für "The Last Thing Undone" reicht es hingegen nur zu einem mittelprächtigen Ergebniss, welches man allen Metallica Lunatics zwar zum Probehören empfehlen kann, aber mitnichten als Pflichtkauf zu bezeichnen ist. Zudem ist die Laufzeit dieses Silbertellers mit knapp 35 Minuten auch eher spartanisch ausgefallen...
Fazit: 6.5 von 10 Punkten
Easy Rider: Evilution
(45:32 / Locomotive Music)
Nur den wenigsten von Euch wird der Bandname Easy Rider wohl etwas sagen - kein Wunder, denn auch wenn die aus Spanien kommende Band mit Evilution schon ihr drittes Album veröffentlicht und schon seit über 10 Jahren aktiv ist, tendiert der Bekanntheitsgrad im restlichen Europa doch eher gegen null. Vielleicht ändert sich das ja mit dem neuen Album "Evilution", welches musikalisch eindeutig in die Richtung des melodischen Power Metal`s tendiert und von einigen vereinzelt eingestreuten progressiven Einflüssen abgerundet wird. Dabei klingen Easy Rider glücklicherweise nicht wie der tausenste Klon eines Klons von HammerFall, Gamma Ray oder Helloween, sondern sind sichtlich um Eigenständigkeit bemüht, was auch vereinzelt von Erfolg gekrönt ist. So lassen der bretternde Opener "Wormwood", der treibende Titeltrack oder auch die Ballade "Crowns Of Gold"das Potential der Band erahnen und wissen, auch durch oftmals gewisse Ähnlichkeiten zu Iron Maiden, zu gefallen. Was einfach fehlt, sind aber die wirklichen Highlight`s auf "Evilution", die dieses Album aus der Masse an ähnlichen Scheiben hervorhebenswert machen würde. Zwar ist das restliche Material beileibe auch nicht schlecht, aber es fehlt irgendwie der letzte Kick, der sich auch nach mehreren Durchläufen nicht einstellen will und so bleiben einige Songs recht farblos. Und mit dem Instrumental "Hiking Mars" und "When The Thousand Years Are Over" sind für meinen Geschmack auch zwei eher unterdurchschnittliche Tracks auf "Evilution" vertreten, die mir absolut nicht zusagen und den Gesamteindruck eher verschlechtern. Wie gesagt: Ihr Handwerk verstehen Easy Rider allemal und es ist auch löblich, daß die Band nicht versucht, dem aktuellen True Metal Trend hinterherzulaufen, aber es gibt auch einige Bands, die ähnliche Prinzipien verfolgen, dabei aber interessanter und ausgereifter klingen, als Easy Rider. Insgesamt kann ich "Evilution" zwar nicht kompromisslos empfehlen, aber wer auf Power Metal mit leichter Progressive Schlagseite steht, kann diese Scheibe ja zumindest mal antesten - blind abgreifen sollte man diese aber trotzdem nicht. Somit darf wohl eher bezweifelt werden, daß Easy Rider mit "Evilution" ihren Bekanntheitsgard im restlichen Europa sonderlich steigern können...
Fazit: 5.5 von 10 Punkten
Halford: Live Insurrection - Doppel CD
(63:03 & 50:21 / Metal-Is)
Über den Sinn oder Unsinn dieses Live Album`s kann man sicherlich streiten, denn nach nur einer Soloalbum unter dem Banner Halford ein Live Album rauszubringen, riecht schon arg nach Geldmacherei. Na ja, immerhin wird dieses Doppealbum zum Preis einer Einzel CD vertickt was zusammen mit der Setlist durchaus wieder versöhnlich stimmt, denn die insgesamt 27 Tracks (plus Intro) lesen sich recht interessant: Vom Material des neuen Album`s ("Resurrection", "Made In Hell", "Cyber World", "The One You Love To Hate", "Silent Screams") über einige Fight Klamotten ("Into The Pit", "Nailed To The Gun") bis hin zu alten Priest Klassikern ("Stained Class", "Running Wild", "Jawbreaker", "Breaking The Law" - um nur einige zu nenen) ist wirklich alles vorhanden. Dazu gibt es noch die beiden Japan Bonus Tracks "Hell`s Last Survivor" und "Sad Wings" sowie drei neue Songs, die teilweise noch aus dem Judas Priest Fundus stammten. Eigentlich müsste das Live Album ein Killer par excellence sein. Eigentlich, denn der Eindruck, daß diese Live Platte im Studio kräftig nachpoliert und nachträglich aufgepeppt wurde, dürfte nicht von ungefähr kommen. So frage ich mich zum Bleistift, wo bitteschön die beiden Japan Bonus Tracks Live gespielt wurden und bei welchen Shows die Fans lauter waren als der Meister und seine Band - das dürfte eigentlich äußerst selten vorgekommen sein und war bei seinem Auftritt in der Essener Grugahalle definitiv nicht der Fall. Zudem trifft Rob Halford nahezu perfekt jeden Ton, was eigentlich recht verwunderlich anmutet, konnte er doch bei längst nicht allen Shows restlos überzeugen. Lässt man diesen Kritikpunkt mal aussen vor - teilweise fühlt man sich hier an das Judas Priest "Live" Album "Unleashed In The East" erinnert, das ebenfalls kräftig im Studio nachbearbeitet wurde - bekommt man einen guten Querschnitt über das bisherige Schaffen des "Metal Gott". Vor allem die alten Priest Klassiker sind eine gute Idee gewesen, war ein Song wie "Stained Class" doch bisher auf keinem (offiziellen) Priest Album vertreten und hat vor allem auch heute nichts von seinem Charme verloren. Die drei neuen, qualitativ hochwertigen Tracks werten diese Scheibe nochmals nachhaltig auf und machen diese eigentlich unverzichtbar für alle Judas Priest & Halford Fans. Wäre da nicht der fade Beigschmack der "Nachproduktion" - wer aber damit leben kann, greift sich "Live Insurrection" ohne zu zögern ab, denn das es hier "Value For Money" gibt, steht ausser Frage...
Fazit: ---
Human Race: Dirt Eater
(54:56 / Massacre Records)
Huch, was haben wir denn hier? Eine schwedische Melodic Metal Band mit ihrem zweiten Album "Dirt Eater", die sich als Vorbilder vor allem die Pretty Maids und ein wenig Silver Mountain auf die Fahnen geschrieben haben. Gegen anständigen Melodic Metal ist auch gar nichts auszusetzen und wenn dabei so eine gutklassige Scheibe wie "Dirt Eater" herauskommt, ist man obendrein auch noch vollauf zufrieden. Aber alles der Reihe nach: Mit dem speedigen Opener "Paralyzed", dem nachfolgendem absolutem Highlight "Ending Calling" sowie dem Ohrwurm "One By One" legt die Band fulminant los und lässt den geneigten Hörer mit ihrer Mischung aus Pretty Maids und Silver Mountain dann auch erstmal mit offenem Mund stehen. Danach lassen Human Race allerdings ein wenig nach, denn nicht alle nachfolgenden Songs können mit dem hohen Niveau der ersten drei Tracks konkurrieren. Trotzdem gibt es mit "This Is Who We Are" und der Power Ballade (mit Betonung auf "Power") "Some Fall In Summertime" noch zwei weitere erstklassige Stücke und auch beim weiteren Material sucht man Totalausfälle eigentlich mit der Lupe. Gelungen abgerundet wird die CD mit dem Rainbow Cover "Tarot Woman", welches sich zwar größtenteils am Original hält, aber der CD trotzdem einen würdigen Abschluss bescherrt. Abzüge muss man leider in Sachen Produktion machen, denn das ganze klingt eindeutig zu höhenlastig, was aber den ansonsten positiven Gesamteindruck nur unwesentlich trüben kann. Alles in allem also ein äußerst gelungenes zweites Album einer Band, die alleine schon deshalb sympathisch ist, weil sie nicht im Kampf um die True Metal Krone mitmischt, sondern stattdessen auf bodenständigen Melodic Metal setzt, der einfach nur Spaß macht. Human Race sind - trotz des, ähem, merkwürdigem Coverartworks - sicherlich eine Band mit Zukunft, von der man wohl noch einiges erwarten kann. Melodic Metal Fans mit Vorliebe für Pretty Maids sollten sich "Dirt Eater" auf jeden Fall in den heimischen Plattenschrank stellen und werdem mit dem Teil sicherlich viel Spaß haben. Gelungenes Album!
Fazit: 8 von 10 Punkten
Iron Fire: On The Edge
(47:10 / Sanctuary Records)
Für mich gehörten Iron Fire im vergangenen Jahr mit ihrem True Metal Debutalbum "Thunderstorm" mit zu den 10 besten Newcomern überhaupt in der Metal Szene. Fast ein Jahr später legt die Band um Songwriter und Sänger Martin Steene mit "On The Edge" den Nachfolger nach, der aber das hohe Niveau des Vorgängers leider nicht immer halten kann. Aber der Reihe nach: Iron Fire hatten sich offenbar vorgenommen, die Klischees, die auf dem Debutalbum an allen Ecken und Enden zu finden waren, teilweise über Bord zu werfen und eine eigene Identität zu finden. Das ist ihnen sicherlich auch gelungen, zumal man "On The Edge" nicht unterstellen kann, ein simples "Helloween Coveralbum" zu sein. Zwar hört man den Einfluss von Helloween hier und da noch heraus, aber so offensichtlich wie beim Debutalbum ist es nicht mehr der Fall. Auf dem Weg zur eigenen Identität hapert es allerdings ein wenig an der musikalischen Qualität: So sind speedige Nummern wie etwa der Opener "The End Of It All", der Titeltrack oder auch das Ohrwurmhafte "Into The Abyss" zwar überzeugend, aber das restliche Material ist einfach zu belanglos ausgefallen, was insbesondere für unterdurchschnittliche Tracks wie "Wanted Man" und "Miracle" gilt. Hier und da sind zwar noch einige gute Ansätze zu finden - wie zum Beispiel bei "Here And Alive" - , aber das ist eigentlich zu wenig für ein wirklich gutes Album. Ob es nun an den Wechseln im Line-Up gelegen hat oder dies der erste Versuch ist, weg vom Image des Helloween Clones zu kommen, kann ich nicht beurteilen. Insgesamt muss man leider festhalten, daß "On The Edge" - trotz des aggressiveren und düsteren Songwritings - ein Album ist, daß nicht wirklich überzeugen kann wie es noch der Vorgänger vermochte und folgerichtig in der Masse der Veröffentlichungen etwas untergehen dürfte. Wie gesagt: Richtig schlecht ist "On The Edge" nicht, die Produktion von Altmeister Tommy Hansen knallt auch ordentlich, aber es fehlt dem Album leider an zündenden Ideen. Aber vielleicht wird ja der nächste Longplayer wieder besser, den grundsätzlich ist die Idee, True Metal zu spielen, der nicht an allen Ecken und Enden nach Helloween zu "Keeper" Zeiten klingt, ja allemal begrüßenswert.
Fazit: 6.5 von 10 Punkten
The Keepers Of Jericho - A Tribute To Helloween
(70:27 / Arise)
Über den Nutzen von Tribute Alben kann man ohne Frage getrennter Meinung sein - auch darüber, ob es angebracht ist, einer nach wie vor aktiven Band wie Helloween Tribut zu zollen. Fakt ist allerdings, daß Helloween insbesondere mit ihren ersten drei Alben jede Menge Musiker beeinflusst haben und aus dieser Sichtweise heraus ist ein Tribute Album sicherlich gerechtfertigt. Glücklicherweise befinden sich auf "The Keepers Of Jericho" weitestgehend Bands, die tatsächlich von den Kürbisköpfen beeinflusst wurden und zudem wurden lediglich Stücke der Kai Hansen Ära - sprich "Walls Of Jericho" und "Keepers Of The Seven Keys - Part I + II" - gecovert. Das nicht alle Versionen den Charme des Originals erreichen würden, war eigentlich von vornherein klar. Aber das ausgerechnet Bands wie Vision Divine ("Eagle Fly Free") oder die aus meiner Sicht erneut sehr schwachen Labyrinth ("Future World") dabei straucheln würden, hätte ich nicht gedacht. Trotzdem gibt es auch Bands, die es tatsächlich geschafft haben, den gecoverten Stücken ihren eigenen Stempel aufzudrücke, wobei hier in erster Linie Rhapsody ("Guardians" - war bereits auf der limitierten Version von "Dawn Of Victory" zu finden), Sonata Arctica ("I Want Out" - fristete sein dasein auf der "Successor EP" der sympathischen Finnen) und insbesondere Luca Turilli ("I Want Out") zu nennen sind. Der heimliche Höhepunkt dieses Samplers ist aber die "Halloween" Version der bisher eher unbekannten Spanier Dark Moor, die diesen unsterblichen Klassiker in ein neues Gewand gedrückt haben und mit den weiblichen Vocals sogar noch für eine angenehme Überraschung sorgten. Recht gelungen sind zudem auch noch die Versionen von Squealer ("Victim Of Fate") und Metalium ("Ride The Sky"), wohingegen Brainstorm mit der "Dr.Stein" B-Seite "Savage" eher zu den Ausfällen zu zählen sind. Bleibt unter dem Strich ein Tribute Album übrig, welches zwar zu den etwas besseren dieses Genres zu zählen ist, aber garantiert nicht bedenkenlos zu empfehlen ist. Dazu fehlt es einfach an dem gewissen etwas der meisten Versionen und zudem sei die Frage erlaubt, wo bitteschön die Coverversion von "Dr.Stein" - einem Song, der aus dieser Ära einfach nicht fehlen darf - geblieben ist. Ob man nun die 30 Märker in diesen Tribute Sampler investiert, sei jedem selbst überlassen. Falls man nur an der Version eines bestimmten Act`s interessiert ist, sollte man erstmal abwarten, ob die Coverversion demnächst nicht noch auf einer Single verbraten wird....
Fazit: ---
Mystic Prophecy: Vengeance
(51:38 / B.Mind Records)
Wenn ich jetzt sage, daß es sich bei Mystic Prophecy um einen weiteren Newcomer aus dem True Metal Bereich handelt, werden einige Fans wohl aufgrund der Überflutung in diesem Sektor aufschreien. Allerdings handelt es sich bei Mystic Prophecy mitnichten um eine völlig unbekannte Band, denn - mit Ausnahme von Gitarrist Gus G. - können die Herrschaften doch schon einiges an Erfahrung vorweisen: Sänger R.D. Liapakis singt auch noch bei den Prog. Metallern von Valley`s Eve, bei denen auch der Mystic Prophecy Bassist Martin Albrecht - Insidern vielleicht noch von seiner Tätigkeit bei den mitlerweile nicht mehr existierenden, aber immer unterbewerteten Stormwitch bekannt - in Lohn und Brot steht. Tja, und Drummer Dennis Ekdahl verdient sich seine Brötchen normalerweise bei Raise Hell. Alleine schon durch dieses Line-up dürfte klar sein, daß Mystic Prophecy mit ihrem True Metal nicht etwa auf den Spuren von HammerFall & Co. wandern, sondern aggressiver und rauher zu Werke gehen. Als Vergleiche kann man also eher Bands wie Iced Earth oder alte Nevermore anführen, an die "Vengeance" nicht selten erinnert. Macht aber auch nichts, denn Mystic Prophecy ziehen ihr Ding konsequent durch und liefern ein qualitativ konstant gutes Langeisen ab, von dem insbesondere der aggressive Opener "Sky`s Burning", der nachfolgende Smasher "Damnation And Darkness" und das abschließende Epos "Fallen Angel" hervorhebenswert sind. Abstriche muss man bei "Vengeance" eigentlich keine machen, denn alle Songs sind durch die Bank hinweg gut gelungen und wissen somit zu gefallen. Erfreulich ist zudem, daß Mystic Prophecy auch im Laufe der gut 50 Minuten nicht die Luft ausgeht und die Songs jeweils recht heavy und aggressiv aus den Boxen dröhnen und zum Mitbangen geradezu einladen. Das einzigste kleine Manko ist zwar die etwas fehlende Eigenständigkeit, aber das trifft um Grunde auf geschätzte 95 % aller Newcomer zu und solange die Mukke so zu gefallen weiß wie im Falle von Mystic Prophevy macht das auch nix. "Vengeance" ist somit ein Album, welches man Fans des reinrassigen Power Metal`s ohne Einschränkungen empfehlen kann und welches sicherlich seine Anhänger finden wird. Bleibt nur zu hoffen, daß Mystic Prophecy für die Members nicht nur den Charakter eines Sideprojekts haben, denn es wäre schade, wenn man von diesem Quartett in Zukunft nichts mehr hören würde...
Fazit: 8.5 von 10 Punkte
Rage: Welcome To The Other Side
(64:44 / G.U.N.)
Nachdem das `99er Werk "Ghosts" trotz qualitativ hochwertigem Songmaterial unter keinem guten Stern stand (man erinnere sich an das ganze Line-up Chaos), sind nun die Zeichen bei Rage ganz klar auf Sturm gestellt: Das erste Album in der neuen Besetzung namens "Welcome To The Other Side" geht wieder in eine weitaus rockigere Richtung und hat härtemäßig wieder einiges mehr auf dem Kasten als die beiden mit Ochester eingespielten Alben "XIII" bzw. "Ghosts". Klar, ganz verschwunden sind die Klassikelemente auch auf "Welcome To The Other Side" nicht, aber man hat diese Elemente nur noch da eingesetzt, wo es wirklich Sinn macht. Aber es gibt noch einen gewaltigen Unterschied auf dem neuen Album: Mit Mike Terrana und Victor Smolski befinden sich jetzt zwei absolute Ausnahmemusiker in der Band, wobei insbesondere Gitarrist Victor Smolski absolute Toparbeit hingelegt hat, die stellenweise Vergleiche mit Dream Theater (!) aufkommen lässt und in dieser Form auf einem Rage Album bisher einmalig ist. Eben jener Victor Smolski hatte auch einen großen Anteil am neuen Songmaterial, welches zur Hälfte auch aus seiner Feder stammt. Trotzdem klingen Rage auch anno 2001 immer noch nach Rage, was insbesondere an Nummern wie dem Opener "Paint The Devil On The Wall", den Doublebass Krachern "The Mirror In Your Eyes" und "No Lies" sowie dem abschließenden Rausschmeißer "Sister Demon" klar wird, die allesamt die typischen Rage Trademarks in sich vereinen, aber zudem den einen oder anderen technischen Leckerbissen offerieren können. Erwähnt werden sollte noch das episch angehauchte, in vier Teile unterteilte "Tribute To Dishonour", welches ein wenig Erinerrungen an den Dreiteiler "Changes" vom "XIII" Album wach werden lässt, wenngleich es etwas härter verpackt wurde. Erfreulich ist zudem, daß Rage es geschafft haben, fernab von allen Trends im Metal Sektor, einen eigenständigen Sound zu kreieren und diesen sogar noch mit einigen Einflüssen aus anderen Bereichen auflockern und positiv abrunden. Somit ist "Welcome To The Other Side" eine höchst erfreuliche Angelegenheit und zählt ohne Frage zu den bisherigen Highlight`s in der Karriere von Rage, von denen es ja auch nicht wenige gab. Ein wirkliches Spitzenalbum welches Metaller verschiedener Genres - sei es nun ein Prog. Metaller mit Vorlieben für Gefrickel in der Art von Dream Theater oder der typische Power Metal Fans, der Wert auf möglichst schnell im Ohr hängen bleibende Songs legt - beeindrucken wird und sicherlich wochenlang im heimischen CD Player rotiert. Very well done!
Fazit: 10 von 10 Punkten
Savatage: Poets And Madmen
(62:41 / SPV)
Lange wurde die neue Savatage Langrille angekündigt, häufig wurde das Releasedatum nach hinten verschoben und jetzt, wo fast niemand mehr daran glaubte, ist das neue Studioalbum der Heavy Metal Legende endlich erschienen und die Erwartungen an selbiges waren natürlich gigantisch. Diesen Erwartungen kann "Poets And Madmen" freilich nicht erfüllen, denn dazu ist die Scheibe für Savatage Verhältnisse einfach zu durchschnittlich ausgefallen. Nicht, daß Ihr mich jetzt falsch versteht: "Poets And Madmen" ist eine ohne Frage gutklassige Scheibe geworden, die ganz klar über dem bisher schwächsten Savatage Album "Fight For The Rock" anzusiedeln ist. Allerdings macht dem Album zum einen zu schaffen, daß Jon Olivia - nach dem Ausstieg von Sänger Zak Stevens - an den Vocal`s bei weitem nicht mehr so kraftvoll rüberkommt wie etwa auf "Hall Of The Mountain King", Gutter Ballett" oder auch "Streets" und zum anderen, daß die Produktion zu sehr nach dem Savatage Ableger "Trans Siberian Orchestra" klingt und jedwede Power im Keim erstickt. Somit ist der gut gemeinte Vorsatz, wieder "back to the roots" zu gehen zwar lobenswert, kommt aber in der Praxis kaum rüber. Insgesamt klingt das ganze eher wie ein Zwitter aus alten Tagen und dem bombastischen Material der letzten beiden Studioalben "Dead Winter Dead" und "The Wake Of Magellan", ohne allerdings qualitativ an eine der Epochen heranzureichen. So sind lediglich das düstere "Comissar", das gute 10 minütige mitreißende und vielen Wechseln unterliegende "Morphine Child" (wo man am ehesten die Mischung aus alten und neuen Tagen heraushört) sowie das von einem Savatage typischen Piano Intro eingeleitete "Surrender" auf dieser Platte hervorhebenswert. Mit "I Seek Power", "Drive" oder aber auch dem Opener "Stay With Me Awhile" sind aber auch drei unterdurchschnittliche Tracks zu finden, die ich einer Band wie Savatage bisher eigentlich nicht zugetraut hätte. Da kann selbst die gut durchdachte und wie üblich auf einem hohen Niveau stehende Story über einen wahnsinnigen Reporter, die übrigens ziemlich lesenswert ist, aus der Feder von Paul O`Neil nicht mehr viel herausreißen. Alles in allem also eine eher zwiespältige Angelegenheit, die mich zumindest nicht vom Hocker gehauen hat und eher mit Vorsicht zu genießen ist. Allerdings sollte auch nicht vergessen werden, daß mit Zak Stevens und Al Pitrelli zwei Members die Band im Laufe der Songwriting Sessions verlassen haben und die Involvierung in TSO auch nicht gerade zu einem stressfreien Songwriting beigetragen hat. Und da mitlerweile ohnehin zwei neue Mitglieder in der Band sind, kann man "Poets And Madmen" wohl eher als Übergangsalbum betrachten. Nett, aber nicht spektakulär!
Fazit: 7 von 10 Punkten
Newsflash
- Früher oder später musste es ja bei Iron Savior so kommen: Gitarrist Kai Hansen wird bei der Band aussteigen, um sich ganz seiner eigenen Band Gamma Ray (derren neues Album im Sommer erscheint) widmen zu können. Diese Entwicklung war eigentlich schon seit dem superben `97er Debutalbum Iron Savior abzusehen, womit es doch etwas verwunderlich ist, daß Kai Hansen immerhin auf drei regulären Iron Savior Longplayern zu hören ist. Na ja, da Iron Savior ohnehin mit Achim Küstner und Mastermind Piet Sielck zwei weitere Gitarristen im Line-up haben, ist dieser Verlust nicht ganz so schmerzlich. Auf der nächsten Tour wird Kai Hansen allerdings nochmal dabei sein und man kann auch davon ausgehen, daß er das eine oder andere Solo zum nächsten Longplayer beisteuern wird. Falls letzteres der Fall ist, bleibt eigentlich alles beim alten...
- Konstanz scheint es im Line-up von Running Wild nicht zu geben: Nachdem Drummer Jörg Michael die Band schon vor geraumer Zeit verlassen hatte und noch immer kein konkreter Nachfolger in Sicht ist, ist nun auch Thomas Smuszynski nicht mehr mit von der Partie. Hatte man sich von Jörg Michael noch in aller bester Freundschaft getrennt, so wurde Thomas Smuszynski mehr oder minder aus der Band geworfen. Als offizielle Begründung wird angegeben, daß ein spannungsfreies Arbeiten mit ihm und Running Wild (gemeint ist hier nicht nur die Band, sondern auch Managment, Konzertagentur und Roadcrew) nicht mehr möglich sei. Ein neuer Bassist ist noch nicht in Sicht, wohingegen ein Termin für das nächste Langeisen schonmal grob auf Anfang 2002 datiert wurde.
- Bei Angra ist ja bekanntlich in den letzten Monaten viel falsch gelaufen. Trotzdem konnten die beiden verbleibenden Mitglieder Kiko Loureiro (Gitarre) und Rafael Bittencourt (Gitarre) mit Eduardo Falaschi (ex-Symbols) schonmal einen neuen Sänger als Ersatz für Andre Matos verpflichten. Und auch ein neuer Drummer namens Aquiles Priester, der vor kurzem noch die neue Soloscheibe "Nomad" von ex-Maiden Fronter Paul Di`Anno eingezimmert hatte, befindet sich mit an Bord. Die Position des Bassisten blieb hingegen vorerst noch unbesetzt. Ein neuer Studiooutput soll übrigens gar nicht mehr so lange auf sich warten lassen.
- Eine absolute Frechheit ist den Power Metal Newcomern Rawhead Rexx wiederfahren: So weigern sich zahlreiche Plattenläden das selbstbetitelte Debut (Review in der letzten Ausgabe) in`s Sortiment mit aufzunehmen, weil das Cover angeblich zu "Blutrünstig" sei. Okay, daß Fantasy Cover ist vielleicht nicht unbedingt eine Paradebeispiel für ein gelungenes Artwork (Abbildung ebenfalls in der letzten Ausgabe), dürfte aber kaum ein Grund für Zensur sein. Das Label AFM musste natürlich darauf reagieren und liefert alle weiteren CD`s mit einem simplen schwarzen Cover aus. Hier zeigt sich mal wieder ganz klar, daß die deutsche Zensurbehörde offensichtlich an Gehirnschwund leidet, denn wer so ein Cover indiziert, müsste auch dafür sorgen, daß Britney`s neueste CD aus den Verkausregalen verschwindet, denn diese ist dann auch abolsut sexistisch. Von den ganzen Talkshows & Reality Stumpfsinn`s Show`s ganz zu schweigen...
- Nach dem superben "Holy" Album, wollen sich U.D.O. bald mit einer amtlichen Doppel Live CD bei Euch zurückmelden. Das ganze wird in Russland mitgeschnitten und dürfte wohl eine recht interessante Sache werden. Einen konkreten Termin dafür gibt es allerdings noch nicht.
- Wer sich auf ein neues Manowar Langeisen freut - immerhin liegt das letzte reguläre Studioalbum mitlerweile glatte 5 Jahre zurück - wird sich wohl noch gedulden müssen: Zur Zeit arbeiten die Herrschaften an Wiederveröffentlichungen ihrer Frühwerke "Battle Hymns", "Into Glory Ride" und "Hail To England", die als "Silver Editions" mit exclusiven Photos und Interviews daherkommen sollen. Parallel dazu wird am zweiten Teil des "Hell On Earth" Videos / DVD gearbeitet.
- Rereleases Part II: Nicht nur Manowar arbeiten fleißig an ihren Rereleases, auch im Hause Judas Priest wird es eine Flut an Wiederveröffentlichungen geben: So sollen alle Scheiben von "Sin After Sin" (1977) bis "Painkiller" (1990) - immerhin 12 Stück - remastert und zudem noch mit massig Bonustrack`s (darunter auch unveröffentlichtes Studiomaterial) versehen werden. Zudem soll es eine amtliche Box geben, in die alle 12 Longplayer bequem reinpassen. Was ich von solcher Geldmacherei halte, hatte ich ja schon mehrfach erwähnt, denn ein Großteil der Fans hat ohnehin schon alle Scheiben im Schrank stehen. Eine Einzel CD mit den Bonus Tracks hätte es doch auch getan, bringt aber bei weitem nicht so viel Knete in die Kassen von Sony...
- Der "Scenes From A Memory" Nachfolger aus dem Hause Dream Theater soll schon im Sommer in trockenen Tüchern sein. Ab Anfang März sind die Götter des Prog. Metals nämlich mal wieder im Studio, um den nächsten Geniestreich einzutüten. Ob dieser Termin freilich eingehalten werden kann, bezweifele nicht nur ich sehr stark. Na ja, unterdessen erscheint Mitte April endlich die langersehnte DVD mit Material der Proggies. Auch nicht schlecht...
- Nach dem Ausstieg von Jason Newsted beim ehemaligen Metal Flagschiff Metallica, ist die Gerüchteküche über einen entsprechenden Nachfolger mitlerweile am brodeln: Als aussichtsreichster Kandidat wird dabei Mike Inez (Alice In Chains) gehandelt, aber konkrete Statements gibt es dazu noch nicht. Bis November soll übrigens auch die nächste Platte der ehemaligen Trasher erscheinen. Bleibt nur zu hoffen, daß durch Jason`s Ausstieg nicht noch der letzte Funken Metal bei Metallica verloren geht.
- Das gibt es auch nicht alle Tage: Der Song "What Happened To Rock `n `Rol" von Thomas Gottschalk war zwar alles andere als beeindruckend und hat an dieser Stelle normalerweise auch nichts verloren, aber in seiner Begleiband tummelte sich niemand anderes als Metalium Gitarrist Matthias Lange. Ach ja: Dessen Partner bei Metalium - Jack Frost (u.a. noch Seven Wicthes) - hat die Band derweil verlassen und verdient seine Brötchen in Zukunft bei (festhalten!) Savatage als Ersatz für Al Pitrelli. Damit kreuzen sich die Wege von Metalium und Savatage erneut. Mehr News zum neuen Line-up von Savatage gibt`s in der nächsten Ausgabe!
- Tja, Metal Fans werden wohl in Zukunft ganz ohne Video`s im Fernsehen auskommen müssen, da der noch aktzeptabelste Musiksender - nämlich Viva II - im Sommer die Pforten dicht macht. Neben dem ganzen modernen und alternativen Zeugs, was auf Viva II den ganzen Tag so runtergudelt wird, flimmerte in den letzten Wochen und Monaten auch Heavy Metal wie etwa Judas Priest, Primal Fear, Grave Digger oder Helloween über die Mattscheibe. Tja, schade eigentlich, denn mit etwas gutem Willen hätte man auch durchaus eine eigene Heavy Metal Sendung in`s Programm einbauen können. Leider darf bezweifelt werden, daß der Heavy Metal Teil im Kiddie Sender Viva I zum Einsatz kommt.
Konzertbericht: Axel Rudi Pell, Rob Rock & Powergod
Das Package hörte sich ziemlich interessant an und da der Abschluss der Tour mal wieder in der Bochumer Zeche stattfand, habe ich es mir nicht nehmen lassen, mir die drei Bands auch Live anzugucken.
Den Anfang machten die True Metaller von Powergod. Das Trio wuchs Live zu einem Quintett an und spielte ihre Songs zwar mit viel Engagement runter, aber den meisten Anwesenden in der fast ausverkauften Zeche war es wohl ziemlich gleichgültig, was die Powergötter auf der Bühne so trieben. Okay, mag vielleicht daran gelegen haben das das Songmaterial der beiden "Evilution" Scheiben nicht unbedingt sensationell gut war. Songs wie "Back To Attack", "Children Of Lost Horizon" oder "Temple Of The Forbidden Eye" sind zwar ganz nett zu konsumieren, aber es gibt auch bei weitem stärkere Act`s. Zudem hätten sich Powergod das stumpfsinnige "No Brain, No Pain" schenken können, das - genauso wie "Anybody Home" - mit beeindruckenden lyrischen Ergüssen glänzen kann (Vorsicht: Ironie!). Wie gesagt, der Publikumszuspruch hielt sich arg in Grenzen und nicht wenige waren froh, als nach einer halben Stunde (und einer Warlock Coverversion) wieder Schluss war.
Als nächstes enterte Rob Rock die Bühne, der vielen Fans schon eher zugänglich war als Powergod. Kein Wunder, sang Rob Rock doch immerhin die Axel Rudi Pell Scheibe "Nasty Reputation" ein. Zwar wollte der Funke auch bei Rob Rock nicht so wirklich überspringen, aber die anwesenden Metaller waren doch sichtlich begeisterter als noch bei Powergod. Und das volkommen zurecht, ist doch Rob Rock`s aktuelle Soloplatte "Rage Of Creation" ein bärenstarkes Album geworden, das mit Songs wie "The Sun Will Rise Again", "Streets Of Madness" oder auch "Forever" auch Live eine absolut gute Figur macht. Zudem schmetterte uns Rob Rock noch einige Songs aus seiner Vergangenheit (u.a M.A.R.S.) um die Ohren und gestaltete die halbe Stunde äußerst unterhaltsam und vor allem kurzweilig. Schade nur, daß er keinen Song von der neuen Warrior Scheibe "Code Of Life" zum besten gab...
Tja, und dann war es auch soweit: Axel Rudi Pell und seine All Star Truppe bestehend aus Meisterdrummer Mike Terrana (u.a. Rage, Squealer), Keyboarder Ferdy Doernberg (Rough Silk Mastermind), Bassist Volder Krawczak Sänger Johnny Gioeli und dem Meister höchstpersönlich enternten unter Einsatz von Pyros die Bühne und legten mit "Tear Down The Walls" auch mehr als amtlich los. Insbesondere Sänger Johnny Gioeli war wie in Exstase, zappelte permanent rum und schlug dabei seinen eigenen Mikroständer mehrfach zu Boden. Was danach folgte war logischerweise eine Best Of aus dem bisherigen Schaffen von Axel Rudi Pell, bei der zwar zahlreiche Highlight`s wie "Fool, Fool", "Casbah", "The Masquerade Ball", "Carousel", "Oceans Of Time", "Warrior", "The Clown Is Dead" oder "Call Her Princess" verbraten wurden, aber erwartunsggemäß auch einige Stücke fehlten. Na ja, was will man auch machen, wenn man so viele erstklassige Songs am Start hat und zudem auch noch ein wenig frickeln will. Denn natürlich durften die zahlreichen Solopassagen auch nicht fehlen, wobei Axel Rudi Pell mal wieder zeigte, was für ein erstklassiger Musiker er ist. So spielte er u.a. "Stairway To Heaven" und "July Morning" in seinen Soli an und auch der Rest der Band hatte genug Zeit um zu zeigen, was sie auf dem Kasten haben. Insbesondere Drummer Mike Terrana sorgte mit seinem gut 10 minütigem Drumsolo für absolut kochende Stimmung und ich fragte mich einmal mehr, ob dieser Mann von dieser Welt ist. Als stimmungstechnisches Highlight geht aber ganz locker die "Coverversion" der "Vogelhochzeit" durch (Fiderallalala....), die mit Doublebass deutlich lebendiger rüberkommt, als das Original. Tja, und die obligatorische Deep Purple Huldigung in Form von "Black Night" durfte an diesem Abend natürlich auch nicht fehlen. Ein geiler Gig, der viel Spaß bot und Axel Rudi Pell mal wieder in Höchstform zeigte. So lieben ihn alle!!
Oldie Review: W.A.S.P.`s The Crimson Idol
(74:02 / Sanctuary Records)
Wer die letzte Ausgabe der Metal Corner gelesen hat, dem wird das W.A.S.P. Oldie Review von "Headless Children" schon aufgefallen sein. Tja, da es sich bei W.A.S.P. um keine "normale" Band handelt, komme ich an dieser Stelle nicht darum herum, noch ein weiteres W.A.S.P. Album an dieser Stelle vorzustellen. Bei "The Crimson Idol" handelt es sich um den "Headless Children" Nachfolger, wobei ich beide Alben qualitativ auf die selbe Stufe stellen würde.
Diese beiden Scheiben zu vergleichen ist allerdings recht schwierig, da es sich bei "The Crimson Idol" um ein Konzeptalbum handelt und es folgerichtig einen ganz anderen Unterhaltungswert hat, als "Headless Children". However, die Story hinter "The Crimson Idol" ist wirklich gelungen und handelt von einem Jungen, der zum Superstar wird und im Laufe seiner Karriere mit vielen Problemen konfrontiert wird - u.a. auch mit der Skrupellosigkeit des Musik Buiseness. "The Crimson Idol" erzählt die Geschichte dieses Jungen und somit hängen alle Songs zusammen - man muss "The Crimson Idol" also eher als Gesamtwerk betrachten. Die Songs an sich sind allesamt recht hochwertig und enthalten mit "Chainsaw Charlie", "Doctor Rockter", "I Am One" und "The Invisible Boy" zahlreiche Highlight`s, die man als Metal Fan einfach mal gehört haben muss. Highlight dieser CD ist aber das große Finale am Schluss: "The Great Misconceptions Of Me". In diesem Stück tauchen verschiedene musikalische Themen, die vorher schon zu hören waren, erneut auf und lassen die Spannungskurve zum Ende hin nochmal drastisch ansteigen - in meinen Augen ist "The Great Misconceptions Of Me" ein absolutes Meisterwerk und dürfte mit zu den stärksten Stücken zählen, die W.A.S.P. bisher geschrieben haben.
Alles in allem gehört "The Crimson Idol" - genau wie schon "Headless Children" - in jede gut sortierte Metal Sammlung und zählt (neben Savatage`s "Streets" und Queensryche`s "Operation: Mindcrime") mit zu den stärksten Konzeptalben überhaupt. Zusätzlich aufgewertet wird die CD noch durch die im Rerelease beigelegte Bonus CD, die Live Versionen & B-Seiten enthält. Wer dieses Meisterwerk einmal gehört hat, wird seinem Charme nicht mehr entweichen können und sofort zuschlagen. Ein absoluter Klassiker!
Fazit: 10 von 10 Punkten
Top 10
- Nevermore: Dead Heart In A Dead World
- Iron Maiden: Brave New World
- Avantasia: The Metal Opera
- Nightwish: Wishmaster
- Halford: Resurrection
- HammerFall: Renegade
- In Flames: Clayman
- Primal Fear: Nuclear Fire
- Children Of Bodom: Follow The Reaper
- Cradle Of Filth: Midian
Quelle: Rock Hard
Tourdaten
Judas Priest & Savatage
- 21.6. München, Colosseum
- 24.6. Leipzig, With Full Force
- 25.6. Köln, E-Werk
- 26.6. Hamburg, Docks
- 28.6. Gelsenkirchen, Amphitheater
- 29.6. Balingen, Bang Your Head
Iron Savior, Labyrinth, Nocturnal Rites & Paragon
- 23.4. Bochum, Matrix
- 1.5. B-Vosselaar, Biebop
- 2.5. Nürnberg, Hirsch
- 3.5. CH-Pratteln, Z7
- 4.5. Offenbach, Hafenbahn
- 5.5. Osnabrück, Works
- 17.5. Hamburg, Markthalle
Yngwie Malmsteen
- 4.5. Hamburg, Fabrik
- 8.5. Köln, Live Music Hall
- 9.5. Bochum, Zeche
- 10.5. Frankfurt, Batschkapp
- 13.5. Erlangen, E-Werk
- 15.5. München, Metropolis
- 16.5. Ludwigsburg, Rockfabrik
Thanx
Firmen
AFM Records | http://www.afm-records.de |
B.Mind Records | http://www.B-Mind.com |
Century Media | http://www.centurymedia.de |
CLM / Shark Records | http://www.clm.de |
CMM | http://www.cmm-music-promotion.de |
Distortion Records | http://www.distortion-records.com |
Drakkar | http://www.drakkar.de |
Flying Dolphin Promotion | http://www.flying-dolphin.de |
Hammerheart | www.hammerheart.com |
Last Episode | - |
Napalm Records | www.napalmrecords.com |
Prophecy Productions | www.prophecyproductions.de |
Sanctuary Records GmbH / Noise Records | http://www.noiserecords.com |
Sure-Shot-Worx | www.sure-shot-worx.de |
Nuclear Blast | http://www.nuclearblast.de |
Omega Records | http://www.omegarecords.de |
True Music Promotion | http://www.truemusic.de |
An dieser Stelle sei allen Firmen gedankt, die Powerplant, in welcher Form auch immer, unterstützen, denn ohne diesen freundlichen Support wäre Powerplant heute nicht das, was es ist. Ein Dank also an alle oben aufgeführten Firmen und auf eine weiterhin so gute Zusammenarbeit!
Privat
(No Special Order!)
Patricia & Natascha | ... For Everything! |
Frank "Textman" | Our Grandious Webmaster |
Wolf Zimmer | ... For HTML Hints & Additional Stuff |
Vallo, Huuti & Kania | ... For Having Fun Together |
Benni, Basti, Stubbe, Sven & The Rest Of This Crew | ... For Nice Freetime |
Julia, Juliane, Sarah, Jenny & Kathi | Although You Are From Wanne Thanx For Simply Being There |
Moritz Schuster | ... Because Without You This Would Not Have Been Possible |
Carsten Tamm | The Internet Man |
Daniel & die Metaller am PG | Raise The Fist Of The Metal Child |
Family Keuntje | Masters Of Radio |
The Whole Megalomaniacs Team | Someday We Are On The Top! |
All Real Friends | You Know Who You Are |
All Amiga Users Worldwide | We Never Give Up |
A funny hello and cheers to some particular people i have considered friends in the past - remember my words: Fuck Off!
Additional thanx go out to all the Heavy Metal Bands who have supported us and our work - you are fucking great!
Extra thanx go out to the local Heavy Metal Scene - greetings especially to Damaged Justice, Custard and Crysalis!
How To Get?
Powerplant Homepage (HTML Version):
http://in.germany.com/powerplant
Diskmags:
Fireball (http://fireball.webjump.com)
NoCover (http://apc-tcp.de)
Starmag (http://www.Starmag-online.de)
Mailbox:
CCS-BASE BBS - 08801-2453 (ISDN X75 od. Analog V.90, V.34)
Aminet & Aminet CD`s:
Rubrik: docs/mags
Per E-Mail (nur HTML Version):
kilianservais@gmx.de
Abschließend
See ya!
Ein schönes Nachwort zu schreiben ist immer wieder so eine Sache - gerade habe ich die ganze HTML Konvertierung durchgeführt und das kostet nicht nur Zeit, sondern auch Nerven. Na ja, immerhin dauert es bis zur nächsten Ausgabe wieder etwas, so daß ich Zeit habe, meine Nerven wieder zu beruhigen. Trotzdem kann ich Euch schonmal einen groben Ausblick auf die nächste Ausgabe ermöglichen, die wie immer Anfang des Monats in den bekannten Quelle - normalerweise zuerst auf der Homepage (http://in.germany.com/powerplant), dann im Aminet und anschließend in den diversen Online Magazinen - zu finden ist: Neben einem Konzertbericht vom Helloween Gig am 4.4. in der Bochumer Zeche wird es auch CD Kritiken zu den neuesten Alben von Zonata, Stormwind und Steel Prophet geben. Darüber hinaus wird es wohl eher wieder mehr werden, aber diese Kritiken sind schonmal 100%ig garantiert. So, daß war es auch schon wieder. Stay heavy,
Kilian "The Bruce" Servais