Für den DGI-Jahresbericht 2010
Arbeitskreis Geschichte des Informationswesens in Deutschland (AKG) der DGI
Bericht über die Aktivitäten im Zeitraum von September 2009 bis August 2010
- Verfasser: Thomas Hapke
- Mitglieder/Gruppengröße: ca. 15 Personen
- Ansprechpartner: Thomas Hapke, Universitätsbibliothek, TU Hamburg-Harburg
- Website: http://www.dgi-info.de/FachgruppenGeschichte.aspx bzw. auch http://www.tu-harburg.de/b/hapke/ispg/dgi-ak.htm
- Social Media-Präsenz:
- Termine:
- Aktivitäten/Bericht (letzte Mitgliederversammlung, Ergebnisse, Planungen):
Der Arbeitskreis Geschichte des Informationswesens in Deutschland (AKG) der DGI, siehe im Netz unter http://www.dgi-info.de/FachgruppenGeschichte.aspx , wird seit Anfang 2010 mit Frau Dr. Gabriele Ahnis und Herrn Peter Cornelius von zwei Mitgliedern des Vorstandes der DGI betreut. Er ist ein eher loser Zusammenschluss von Interessierten an der Geschichte von Information und Dokumentation in Deutschland.
Axel Herr Ermert und Marlies Ockenfeld sichteten den Nachlass von Marianne Buder, der umfängliche historische Dokumente umfasst und zukünftig im IZ in Potsdam aufbewahrt werden soll. Marianne Buder starb am 23. Oktober 2009 nach langer schwerer Krankheit im Alter von 62 Jahren in Berlin. Sie war 1972 als Studentin in die DGD eingetreten und bis zuletzt Mitglied der DGI. Aus einer Magisterarbeit entstanden, verfasste sie eine der wenigen deutschsprachigen Bücher zur Geschichte von Information und Dokumentation: Das Verhältnis von Dokumentation und Normung von 1927 bis 1945 in nationaler und internationaler Hinsicht : ein Beitrag zur Geschichte der Dokumentation Buder, Marianne. Berlin: Beuth, 1976. Einige Jahre engagierte sich Marianne Buder als Vizepräsidentin für die DGD. Ab Januar 1989 war sie beim RIAS Berlin in der Abteilung Dokumentation und Archive beschäftigt, später näch der Fusion im Februar 1998 beim DeutschlandRadio Berlin. Zusammen mit Werner Rehfeld, Thomas Seeger und Dietmar Strauch gab sie die 3. und 4. Auflage der Grundlagen der praktischen Information und Dokumentation heraus.(teilweise nach DGI Newsletter Nr. 26 vom 15. Dezember 2009, online unter http://www.dgd.de/Userfiles/Newsletter/Newsletter5-2009.htm )
Siegfried Rosemann verfasste einen Beitrag mit dem Titel „25. Oberhofer Kolloquium - ein Blick zurück“ im Tagungsband 2010: Recherche im Google-Zeitalter - vollständig und präzise?! : die Notwendigkeit von Informationskompetenz ; 25. Oberhofer Kolloquium zur Praxis der Informationsvermittlung; Barleben/Magdeburg, 22. bis 24. April 2010 ; Tagungsband / Ockenfeld, Marlies (Hrsg.-) Frankfurt am Main : DGI, 2010. Eine aktualisierte Übersicht sämtlicher Oberhofer Kolloquien von 1962 bis 2010 bietet Dr. Eberhard Gering auf seiner Website: http://www.dataleum.de/Oberhof/Oberhof%20Frame.html In Vorbereitung ist von Dr. Eberhardt Gering eine weitere biografische Skizze zur Frühgeschichte der Dokumentation im Zeitalter des Nationalsozialismus, siehe auch http://www.dataleum.de/#Informationswissenschaft .
Im letzten Jahresbericht vergessen wurde das Heft der Zeitschrift Information Wissenschaft & Praxis zum DGI-Jubiläum 2008 (59(2008)6-7), das auch eine Reihe von historisch orientierten Beiträgen enthielt, u.a. von Rainer Kuhlen mit dem Titel „Auch über die Sechzig hinaus müssen Wissen und Information verfügbar bleiben“ (S. 337-338) und von Dr. Eberhardt Gering mit dem Titel „Feiern wir wirklich den 60. Geburtstag der Deutschen Gesellschaft für Dokumentation?“ (S. 388-390). Dazu finden Sie zugänglich über die Website des AKG unter http://www.tu-harburg.de/b/hapke/ispg/dgi-ak.htm auch einen Beitrag von Hansjoachim Samulowitz mit dem Titel „50 Jahre DGD? Anmerkungen zur "verschollenen" Vorgeschichte der DGDG“ (In: Nachrichten für Dokumentation 49(1998)6, S.331-332.): http://www.tu-harburg.de/b/hapke/ispg/SamulowitzGeschichteDGD.pdf
Der Koordinator des AKG hielt im Oktober 2009 in Prag-Pruhonice einen Vortrag mit dem Titel “Between manifold and completeness - mathematics and form in the work of Wilhelm Ostwald with crosslinks to Wald“ (Folien unter http://tinyurl.com/2f8mqlk ) auf einem Workshop "Wald, Positivism, and Chemistry". Gastgeber waren die Wald-Foundation, eine Stiftung zu Ehren des tschechischen Chemikers Frantisek Wald, und die International Society for the Philosophy of Chemistry. Der eher chemie-historische Vortrag endete mit Anmerkungen zum verborgenen Ursprung des Informationswesens in der Chemie.
Im privaten Weblog des Arbeitskreis-Koordinators werden auch aktuelle Informationen zur Geschichte des Informationswesens gesammelt: http://blog.hapke.de/?cat=5 Zum Beispiel finden Sie hier einen Hinweis auf die von W. Boyd Rayward ins Englische übersetzte und zusätzlich bearbeitete neue Broschüre über das Mundaneum im belgischen Mons mit dem Titel „Mundaneum: Archives of Knowledge“, die auch online zur Verfügung steht: http://hdl.handle.net/2142/15431 Das Mundaneum beherbergt u.a. den umfangreichen Nachlass von Paul Otlet, dem „Vater“ der Dokumentation. Michael Buckland hat in der ACM-Zeitschrift "Interactions online : new visions of human-computer interaction" einen Artikel mit dem Titel "As We May Recall: Four Forgotten Pioneers" (16 (2009)6, S. 76-79) verfasst: http://mags.acm.org/interactions/20091112/?pg=78#pg78 . Die vier Pioniere sind Paul Otlet, Wilhelm Ostwald, Emanuel Goldberg und Suzanne Briet.
Eine Auswahl an Büchern zur Geschichte des Informationswesens finden Sie übrigens unter http://www.librarything.de/catalog/info-history Ergänzungen bitte gerne an den Koordinator des AKG.
Haben Sie in letzter Zeit etwas zur Geschichte des deutschen Informationswesens publiziert oder sind Ihnen Aktivitätern anderer Personen aufgefallen? Gerne nehme ich als Koordinator des Arbeitskreises Geschichte des Informationswens der DGI Ihre Hinweise auf!