Lüfterregelung im Atari Falcon F030
Lüfterregelung im Atari Falcon F030
Autor: Robert Schaffner
Robert Schaffner
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Wen stört er nicht, der laute ungeregelte Ventilator in Ataris neustem Abkömmling, dem FALCON F030.
Es gibt Dinge über die man ziemlich ausführlich diskutieren kann, und es gibt welche, bei denen man erst überhaupt nicht anzufangen braucht, hierzu zählt eigentlich eben auch dieser Ventilator.
Weder der Typ des eingebauten Lüfters, noch das Kaufdatum des F030 spielen hierbei eine besondere Rolle - das Gerät ist einfach laut.
Da ich noch die letzten warmen Monate des letzten Jahres abgewartet habe, und ich auch nicht jeden Tag meine Zeit damit verbringe solche Anleitungen zu schreiben, kommt es eben halt erst jetzt genau richtig zur warmen Jahreszeit.
Es spricht also alles dafür ca. 15,- DM für eine Lüfterregelung dranzuhängen, und diese eben in den F030 einzubauen, Viele Leute werden sicher bedenken wegen der Atari-Garantie haben, die ja bei einem Eingriff in den F030 natürlich dann nicht mehr vorhanden ist.
Ich habe das also mit meinem Händler abgesprochen, und zwar wegen einem 68882 Co-Prozessor und dem Einbau eben einer Lüfterregelung.
Vorausgesetzt ist natürlich ein gesundes Maß an Verständniss für die Hardware.
Kann man das bei seinem Händler nicht anbringen, wird er sich auch weigern im Fall des Selbsteinbaues die Garantie zu erhalten.
Ansonsten bleibt nur abzuwarten bis die Garantie um ist, oder man beauftragt seinen Händler mit der ganzen Sache, die ungefähr eine halbe Stunde dauert, wenn man das anständig macht.
Ich benutze also wie schon erwähnt eine Lüftersteuerung eines Elektronikversenders, in diesem Fall ein Bausatz für 15,- DM aus dem ELV-Magazin, es eignet sich natürlich auch jede andere Lüftersteuerung.
Fertige Lüftersteuerungen gibt es auch, halt nur für ein paar Mark mehr.
Ich wollte damals also auch nicht den Lüfter komplett aus dem Falcon entfernen, manche Leuten machen das ja so, einige warme Tage mit erhöhten Temperaturen sprachen dagegen.
Nach dem man im Falcon die oberen Abschirmbleche entfernt hat kann man bereits den Lüfter sehen, zum besseren Handling ist es aber sicherer wenn man die Bleche komplett entfernt. Dazu muß leider auch das Diskettenlaufwerk gelöst werden. Hier ist das Flachbandkabel recht vorsichtig zu bewegen!
Auch ist es gut, wenn man bei diesem Umbau den Lautsprecher vorsichtig absteckt, er hat recht kurze Anschlusskabel und ist jetzt nur hinderlich.
Da ich so wenig wie möglich an der Original-Hardware ändern wollte habe ich mir eine Stiftleiste und einen Stecker besorgt, der dem Anschlusstecker des Falcon-Lüfters genau entspricht. (Elektronikläden oder die eigene Bastelkiste erweisen sich immer wieder als wahre Fundgruben). Auf die neue Stiftleiste passt so also genau der original Anschlußstecker des Falcon-Lüfter.
So braucht man nicht das Kabel durchzuschneiden oder was sonst auch immer.
Bei vielen Falcons ist jetzt das Kabel allerdings schon in der Hauptplatine eingelötet, die Hauptplatine ist ein 6fach Multilayer und sollte auch entsprechend behandelt werden.
Ratsam ist es hier das Kabel an geeigneter Stelle durchzuschneiden.
Das Auslöten sollte man sich sparen, hinterher beim erneuten Anlöten neuer Anschluss- drähte kann mehr kapput gehen als die Sache wert ist.
Die Stiftleiste bildet nun den neuen Anschluss für diesen Lüfter, nur eben nicht mehr auf dem Mainboard, sonderen eben direkt auf der Lüfterreglung.
An den neuen Stecker kommen nun einfach die Verbindungsdrähte von dem Atari-Mainboard.
Dort also wo der Ventilator vorher eingesteckt oder eben angelötet war.
Das andere Ende wird unter Beachtung der Polarität an der Lüfterplatine angelötet, womit dann der Ventilator (ebenfalls unter Beachtung der Polarität) auf die Stiftleiste der Regelung gesteckt werden kann.
Wer sich nicht ganz sicher ist, hat hier doch noch die Möglichkeit vorher nachzumessen, der Falcon arbeitet auch ohne Lüfter !
Sollte das alles in Ordnung sein kann man den Lüfter an seinen alten Platz schrauben und sich einen geeigneten Platz für die sehr kleine Regelplatine suchen nachdem der Umbau kurz ausprobiert wurde.
Die Reglerplatine sollte auf keinen Fall irgendwelche Bauteile berühren oder gar irgendwo auf die Falcon-Chips ect. aufgeklebt werden.
Teilweise werden die Falconchips doch ganz schön warm, das aufkleben einer Platinen- halterung ect. würde also nur den Wärmeabtransport behindern.
Ferner sollte man bei Einbau gleich daran denken, daß in den Falcon nachträglich noch recht große Erweiterungskarten eingesteckt werden können.
Also nicht jetzt schon wertvollen Platz verbauen!!!
Bei meinem Rechner ist das Teil mit einem Abstandshalter und einer Befestigungsschraube des Netzteils festgeschraubt, und zwar zwischen der Festplatte, dem Netzteil und dem hinterern Abschirmblech. ( Ja ich weiß, wer hat schon Abschirmbleche im Rechner :-)
Der Temperatursensor wurde von mir vorher von der Reglerplatine entfernt und mit zwei Drähten passend verlängert; sodaß er nahe am Netzteil zum liegen kommen kann.
Das dürfte sicher die wärmste Stelle im ganzen Gehäuse sein.
Der Sensor ist bei meiner Lösung mit einem winzigen Tropfen Heißkleber an der Netzteilplatine fixiert, man will ja keine Spaziergänger im Rechner haben, und ist von der Platine weg nach oben leicht nach oben gebogen.
Wenn man das alles erledigt hat kann man seinen Rechner nun langsam wieder zuschrauben.
Der Lüfter wird nun in den ersten paar Betriebsstunden eines F030 entweder keine Geräusche machen - weil er einfach noch nicht läuft - oder weil er temperaturbedingt einfach noch nicht gefordert ist.
Erst nach längerem Betrieb kann ich ahnen das mein Lüfter läuft, obwohl der Recher jetzt nach dem Umbau auf keinen Fall wärmer als vorher wird.
Für die Ohren auf jeden Fall ein brauchbares Ergebniss :-)
Wenn man noch viel weitergehen will baut man den Lüfter nicht mehr an seinem Platz ein sondern man plaziert ihn genau über dem internen Netzteil, so wird die entstehende Betriebswärme noch schneller aus dem Orignalgehäuse entfernt.
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